Die DAX-Kurve im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Nach dem schwachen Wochenauftakt mit einem Tief seit Mitte März hat der Dax am Dienstag zu einer Gegenbewegung ausgeholt. Gegen Mittag gewann der deutsche Leitindex 1,73 Prozent auf 13 612 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte um 0,93 Prozent auf 28.074 Zähler zu. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 stand 1,7 Prozent höher. Investoren sollten mit weiter hohen Schwankungen rechnen, schrieb Chef-Anlagestratege Mark Haefele von der UBS. Eine womöglich sinkende Inflation in den kommenden Monaten könnte die Sorgen der Anleger über eine schärfere geldpolitische Gangart der US-Notenbank Fed aber etwas mildern.

Schlusslicht Fresenius SE

Neben Quartalszahlen von Unternehmen standen am Vormittag in Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda. Die befragten Finanzmarktanalysten sähen die Situation nicht mehr ganz so trüb wie in den vergangenen zwei Monaten, schrieb Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Trotz der Verbesserung bleibe die Skepsis aber groß.

Fresenius SE waren im Dax das Schlusslicht mit minus 2,4 Prozent. Die HSBC strich ihr «Buy»-Votum für die Papiere des Gesundheitskonzerns und Klinikbetreibers. Delivery Hero rutschten mit 24,96 Euro unter ihr bisheriges Rekordtief am Tag des Börsengangs im Jahr 2017. Zuletzt belief sich der Kursabschlag des Essenslieferdienstes und einstigen Pandemiegewinners auf 0,3 Prozent.

Die Konsumgüter-Aktien von Henkel unternahmen an der Dax-Spitze mit plus 4,2 Prozent einen Bodenbildungsversuch. Bayer rückten um 0,7 Prozent vor, der Konzern sieht sich dank eines starken Wachstums des Agrargeschäfts auf Kurs zu den Jahreszielen. Für den Rückversicherer Munich Re ging es nach Zahlen um 0,9 Prozent hoch.

Siltronic stoppt Talfahrt

Siltronic aus dem MDax stoppten nach Geschäftszahlen ihre Talfahrt mit plus 5,9 Prozent. Gestiegene Verkaufspreise und eine unverändert hohe Nachfrage nach Halbleiterwafern verliehen zum Jahresauftakt Rückenwind.

Im Nebenwerteindex SDax sprangen die Papiere des Autozulieferers Schaeffler um 8,7 Prozent hoch. Der Ausblick bewege sich etwas unter der Markterwartung, aber dass Schaeffler überhaupt wieder eine Prognose gebe, sorge zusammen mit den Zahlen für das erste Quartal für Erleichterung, sagte ein Händler. Shop Apotheke verloren indes mehr als 14 Prozent. Grund seien erneute Verzögerungen beim elektronischen Rezept, hieß es dazu.

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