Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag etwas von seinem Kursrutsch vom Wochenbeginn erholt. Der Leitindex Dax legte bis zum Mittag um 0,32 Prozent auf 13.272,40 Punkte zu. Vor dem anstehenden jährlichen Treffen internationaler Währungshüter in den USA aber wagten die Anleger keine allzu großen Sprünge.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Dienstag um 0,67 Prozent auf 26.184,10 Zähler, nachdem er zu Wochenbeginn um 3,6 Prozent eingebrochen war. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,2 Prozent.
Laut Experten der Bank Credit Suisse fürchten die Anleger, dass die US-Notenbank Fed beim Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming in dieser Woche angesichts der hohen Inflation einen aggressiven Ton anschlagen könnte, was weitere Leitzinserhöhungen betrifft. Als Belastung kommt die angekündigte Pause russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 Ende des Monats hinzu.
Unter den Einzelwerten hierzulande richtete sich der Blick auf einige Nachzügler der Berichtssaison der Unternehmen. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien im ersten Halbjahr weiter Auftrieb. Die Aktien sprangen an der MDax-Spitze um gut fünf Prozent in die Höhe. Für die Anteilsscheine von Fraport ging es um gut zwei Prozent nach oben.
Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm machte dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Analyst Daniel Wendorff von der Investmentbank Oddo BHF verwies aber darauf, dass nur die wichtigsten Eckzahlen zu Umsatz und operativem Ergebnis bekannt gegeben worden seien. Die Papiere von Dermapharm fielen als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax um 4,6 Prozent.
Im Dax erholten sich vor allem die Aktien konjunktursensibler Branchen, die am Vortag stark unter Druck geraten waren. So gewannen mit Covestro und BASF zwei Unternehmen aus dem Chemiesektor 2,4 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent. Zudem griffen die Anleger wieder bei Automobilwerten zu.