Der Dax ist der bedeutendste deutsche Aktienindex. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Der Dax hat nach drei Verlusttagen in Folge einen Erholungsversuch gestartet. Der deutsche Leitindex legte nach einem durchwachsenen Handelsstart bis zum Mittag um 0,48 Prozent auf 15.108,14 Punkte zu.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte rückte um 0,36 Prozent auf 33.952,23 Punkte vor. Beim EuroStoxx 50, dem Leitindex der Eurozone, stand ein Plus von 0,9 Prozent zu Buche.

Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect blickte eher skeptisch in die nahe Zukunft: «Die Situation bleibt weiterhin angespannt, und viele negative Impulse wirken derzeit auf die Finanzmärkte ein.» Zum einen machten die steigenden Energiepreise den Marktteilnehmern das Leben schwer und heizten die Befürchtungen einer sich weiter beschleunigenden Inflation an. Auf der anderen Seite bleibt Lipkow zufolge die Situation auf dem chinesischen Immobilienmarkt rund um den Konzern Evergrande angespannt.

Positive Nachrichten kamen von Infineon: Der Halbleiterhersteller erwartet steigende Umsätze und Gewinne. Die Ziele lägen über den Erwartungen der Analysten, schrieb Sandeep Deshpande von der US-Investmentbank JPMorgan. Infineon profitiert von der boomenden Nachfrage nach Chips. Die Aktien stiegen um rund drei Prozent.

Demgegenüber trifft die oft coronabedingte Knappheit von bestimmten Gütern wie Computerchips in vielen Bereichen der Wirtschaft immer mehr Unternehmen. So brach bei dem Leasingspezialisten Grenke das Neugeschäft ein. Ursache waren dem Unternehmen zufolge globale Lieferengpässe, vor allem bei Herstellern von Computer- und Bürotechnik. Die Aktien knickten um mehr als acht Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax.

Am MDax-Ende büßten die Anteilsscheine von Rational fast drei Prozent ein. Wegen Lieferproblemen stehe bei dem Großküchenausstatter ein Fragezeichen hinter Tausenden Ofen-Auslieferungen, schrieb Analyst Sebastian Kuenne von der kanadische Bank RBC.

Die Aktionäre von Shop Apotheke aber konnten sich über ein Plus von gut acht Prozent freuen, was den ersten Platz im SDax bedeutete. Der Onlinehändler sieht sich nach neun Monaten auf Kurs. Die Kapazitätsengpässe seien inzwischen beseitigt.

An der Dax-Spitze stoppten die Papiere von Hellofresh ihren Kursrutsch und zogen um viereinhalb Prozent an. Trotz hoher Investitionen sei der Kassenbestand des Kochboxenanbieters so üppig, dass eine Beteiligung der Investoren über Aktienrückkäufe vor der Tür stehen könnte, schrieb Analystin Sarah Simon von der Privatbank Berenberg.

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