Der wiedererwachte Konjunkturoptimismus der Anleger hat den deutschen Aktienmarkt spürbar angetrieben. Der Dax beschleunigte seine Erholung im Tagesverlauf und schloss letztlich 1,64 Prozent höher bei 15.578,39 Punkten.
Auf Wochensicht konnte der Leitindex damit ein Plus von rund 2,4 Prozent einfahren. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 1,66 Prozent auf 28.918,65 Zähler. «Konjunkturhoffnung sticht Zinsangst», schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets und verwies unter anderem auf robuste Stimmungsdaten aus der chinesischen Wirtschaft.
Die Daten aus China beflügelten unter anderem die Autowerte, für die eine hohe Nachfrage aus Fernost wichtig ist. Volkswagen überzeugte die Anleger außerdem mit einem optimistischen Absatzziel für 2023 und einer überraschend hohen Dividende. Die Vorzugsaktien schnellten um 10,6 Prozent nach oben und belegten die Dax-Spitze.
Die Anteilscheine der Lufthansa zogen im MDax um 5,1 Prozent an und notierten zum Wochenschluss erstmals seit 2020 wieder über zehn Euro. Die Fluggesellschaft erzielte nach zwei Verlustjahren in der Corona-Krise 2022 im Tagesgeschäft wieder einen Milliardengewinn. In diesem Jahr will Vorstandschef Carsten Spohr den bereinigten operativen Gewinn deutlich steigern.
Unter den weiteren Gewinnern im MDax legten die Anteilscheine von Ströer um 2,5 Prozent zu. Der Kölner Außenwerbespezialist will trotz der getrübten Stimmung auf dem deutschen Werbemarkt im ersten Quartal weiter zulegen.
Am späten Abend überprüft die Deutsche Börse turnusgemäß die Zusammensetzung der Dax-Indizes. Nach dem Aufstieg der Commerzbank in den Dax dürfte auch Rheinmetall in die erste Börsenliga aufsteigen. Der Rüstungskonzern könnte Experten zufolge den Dialysespezialisten FMC aus dem Leitindex verdrängen.
Auf dem Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,74 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 123,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,24 Prozent auf 131,82 Punkte.