Die Dax-Kurve der Frankfurter Wertpapierbörse stellt fallende Kurse dar. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Die verschärften Sanktionen gegen Russland haben den Dax am Montag erneut auf Talfahrt geschickt.

Der deutsche Leitindex büßte zur Mittagszeit 2,31 Prozent auf 14.229,58 Punkte ein. Am Freitag hatte er sich wegen einer sehr vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine noch kräftig erholt, nachdem er am Donnerstag wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine bis auf fast 13.800 Zähler eingebrochen war.

Der MDax gab am Montag um 0,52 Prozent auf 31.634,38 Punkte nach und wurde dabei von den sehr starken Gewinnen der Rheinmetall-Aktie gestützt. Europaweit wurden wie im Dax deutliche Verluste verzeichnet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte zuletzt knapp 3 Prozent ein.

Verkauft wurden weiter vor allem Aktien stark konjunkturabhängiger Unternehmen sowie Banken- und Finanzaktien, wie Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect erklärte. Der Ausschluss vieler Banken Russlands aus dem Swift-Zahlungssystem belastete unter anderem die Deutsche Bank und die Commerzbank. Beide gaben zwischen 7 und 8 Prozent ab. Der Ausschluss aus dem internationalen Zahlungsverkehr bedeute, dass die betroffenen russischen Finanzinstitute ihre Verbindlichkeiten gegenüber ihren europäischen Gläubigern nicht mehr begleichen könnten, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank.

Dass die Bundesregierung sich außerdem nun ebenfalls an den Waffenlieferungen in die Ukraine beteiligt und auch die Bundeswehr besser ausstatten will und dafür 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für Investitionen und Rüstungsvorhaben zur Verfügung stellt, ließ Aktien von Rüstungsunternehmen weiter hochschnellen. Rheinmetall gewannen im MDax knapp 31 Prozent, die Papiere des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt schnellten um gut 50 Prozent in die Höhe. Zudem zogen die Papiere des Anbieters von Sicherheitssoftware Secunet mit plus 15,7 Prozent weiter an .

Auch Aktien aus der Energiebranche zogen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs weiter an. Die Diskussion über die Energiesicherheit angesichts eines möglichen Stopps russischer Gaslieferungen gab Auftrieb. Im Dax stiegen die Papiere von RWE um 3,8 Prozent und die von Siemens Energy um 5,8 Prozent. Im Nebenwerteindex SDax zogen Verbio, Encavis, Nordex und SMA Solar um bis zu 13 Prozent an.

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