Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Dienstag Vorsicht walten lassen. Der Dax notierte am Nachmittag zuletzt praktisch unverändert bei 15.206,46 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,09 Prozent auf 33.156,77 Zähler zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone stagnierte ebenfalls.

Aus Branchensicht waren Bankenwerte gut gefragt. So standen die Titel der Deutschen Bank mit einem Plus von 4,2 Prozent ganz oben im Dax. Die Papiere der Commerzbank gehörten mit einem Gewinn von 2,8 Prozent zu den besten MDax-Werten.

Dagegen traf es in dem seit Januar abgestraften Technologiesektor am Dienstag die Papiere von Software- und IT-Unternehmen besonders hart. Als Hauptbelastungsfaktor gilt die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA und mittlerweile auch in der Eurozone. Vor allem die im MDax notierten Titel der Branche ließen kräftig Federn.

Analystenstudien sorgen für größere Kursbewegungen

Cancom sackten am Index-Ende auf ein Tief seit Juli 2021 und verloren zuletzt 8,2 Prozent. Nemetschek, Teamviewer und Software AG büßten zwischen 2,6 und 4,3 Prozent ein. Compugroup rutschten sogar auf ein Tief seit fast zwei Jahren und gaben wie Bechtle um mehr als zwei Prozent nach.

Unter den Einzelwerten sorgten vor allem Analystenstudien für größere Kursbewegungen. So ließen Kaufempfehlungen der US-Investmentbank Morgan Stanley die beiden Versichereraktien Allianz und Hannover Rück um 1,9 beziehungsweise 2,7 Prozent steigen.

Eine Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux für Befesa ließ die Papiere des Recyclers von Industriematerialien um 3,3 Prozent nach oben klettern. Das französische Investmenthaus hob die Aktien von «Hold» auf «Buy» und schraubte das Kursziel auf 81 Euro nach oben. Die jüngsten starken Kursschwankungen böten attraktive Einstiegsmöglichkeiten, lautete die Begründung.

Tui-Papiere gefallen

Nach den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals fielen die Papiere von Tui um 3,0 Prozent. Mit der Beurteilung taten sich Experten schwer. Richard Clarke von Bernstein lobte den vorsichtig positiven Ausblick und sieht das Risiko einer weiteren Kapitalerhöhung schwinden. Becky Lane von Jefferies sieht derweil mittelfristig weiter Liquiditätsrisiken. Beide betonten aber die recht hohe Bewertung des Touristikkonzerns.

Der Euro fiel auf 1,1407 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1447 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Vortag auf 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 141,45 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,17 Prozent auf 165,51 Zähler nach.

Von