Der deutsche Leitindex Dax hat am Dienstag mit einem Plus von 1,75 Prozent bei 15.195,34 Punkten geschlossen. Die Anleger positionierten sich bereits für den US-Zinsentscheid zur Wochenmitte. Sie setzen angesichts der Probleme in Teilen des Bankensektors auf eine gemäßigtere Geldpolitik. Gleichzeitig nahm die Angst vor größeren Verwerfungen in der Bankenbranche weiter ab. Der MDax gewann am Dienstag 1,60 Prozent auf 27.018,71 Zähler.
Auch die übrigen europäischen Börsen setzten ihre Erholung vom Wochenauftakt fort: Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone endete 1,5 Prozent höher. Der französische Cac 40 stieg um 1,4 Prozent und der britische FTSE 100 legte um 1,8 Prozent zu. In New York gewann der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund 0,5 Prozent.
Die Aussicht auf ein gedrosseltes Zinserhöhungstempo der US-Notenbank Fed galt als Stütze für die Börse. Wenn die Fed am Mittwoch den Zinsentscheid bekannt gibt, dürften die Währungshüter wegen der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor vorsichtiger werden, so die Hoffnung vieler Anleger. Laut der Commerzbank preist der Markt nicht einmal mehr eine Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte voll ein.
Im Bankensektor dominierte weiterhin die Erleichterung, dass größere Verwerfungen vermieden wurden, wie die starken Kursgewinne der Commerzbank (plus 7,4 Prozent) und der Deutschen Bank (plus 6,1 Prozent) zeigten. Beide Werte standen damit klar an der Dax-Spitze.
Mit einem Kursanstieg von 1,4 Prozent lagen die RWE-Papiere im Dax-Mittelfeld. Mit Blick auf den finalen Jahresbericht des Energiekonzerns erwähnten Händler solide Jahresziele positiv. Thyssenkrupp gehörten mit plus 4,5 Prozent zu den größten MDax-Gewinnern. Hier rückt nach einem «Handelsblatt»-Artikel die Zukunft der Stahlsparte in den Blick. Den Angaben zufolge soll der Finanzinvestor CVC Interesse an einer Übernahme haben.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen fielen deutlich. Während die Umlaufrendite von 2,02 Prozent am Vortag auf 2,23 Prozent stieg, sank der Rentenindex Rex um 1,11 Prozent auf 125,96 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 1,30 Prozent auf 136,08 Punkte.
Der Euro kostete zuletzt 1,0770 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0776 Dollar festgesetzt.