Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Verluste der vergangenen Handelstage am Dienstag etwas ausgeweitet. Kurzzeitig hätten sich ein paar Schnäppchenjäger aus der Deckung getraut, sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Doch vor dem anstehenden jährlichen Treffen internationaler Währungshüter in den USA zeigten sich die Anleger dann doch mehrheitlich vorsichtig. Der Dax schloss 0,27 Prozent tiefer auf 13.194,23 Punkten. Das Börsenbarometer ist damit zurück auf dem Niveau von Ende Juli.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Dienstag um 0,17 Prozent auf 25.964,56 Zähler nach. Europaweit wurden ebenfalls Verluste verbucht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,16 Prozent auf 3652,52 Punkte und auch in Paris und London ging es etwas weiter abwärts. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes uneinheitlich und geringfügig verändert zum europäischen Börsenschluss.

Laut der schweizerischen Bank Credit Suisse wird befürchtet, dass die US-Notenbank (Fed) beim Symposium in Jackson Hole (Wyoming) wegen der hohen Inflation einen aggressiven Ton anschlagen könnte, was weitere Leitzinserhöhungen betrifft. Der Markt dürfte daher vor allem die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag mit Spannung verfolgen. Ihre taktische Bedeutung sollte allerdings auch nicht überbewertet werden, hieß es seitens der Landesbank NordLB.

Bis zur nächsten Fed-Sitzung Mitte September würden noch viele relevante Konjunkturdaten gemeldet. Powells Äußerungen dürften somit lediglich Indikationen über die momentanen Denkprozesse innerhalb der Fed geben. Ob die Notenbank die Leitzinsen demnächst um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte anheben werde, dürfte weiter zugleich ungewiss bleiben. Nur dass es einen ausgeprägten geldpolitischen Handlungsbedarf gebe, sei wohl unumstritten, schrieben die NordLB-Experten.

Unter den Einzelwerten richtete sich der Blick hierzulande auf einige Nachzügler der Berichtssaison. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien im ersten Halbjahr weiter Auftrieb. Die Aktien legten im MDax um 1,7 Prozent zu.

Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm machte dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Analyst Daniel Wendorff von der Investmentbank Oddo BHF verwies allerdings auf Margendruck. Die Jahresziele hält er daher für herausfordernd. Die Papiere fielen im Nebenwerteindex SDax um 4,6 Prozent.

Die Papiere des schwer angeschlagenen Energiekonzerns Uniper erholten sich etwas von ihren kräftigen Vortagesverlusten und legten im MDax um vier Prozent zu. Eon stiegen im Dax um 0,3 Prozent. Die zwei Energiekonzerne wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland importieren. Ermutigend wirkte zudem, dass das Steinkohlekraftwerk Heyden von Uniper am Montag wieder ans Netz gehen soll.

Weiter abwärts ging es dagegen für die Anteile von Shop Apotheke mit minus 6,7 Prozent. Die Turbulenzen für die Online-Apotheken angesichts der Absage von Schleswig-Holstein an die dort geplante E-Rezept-Testphase sind nicht ausgestanden.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 0,9973 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9927 (Montag: 1,0001) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0074 (0,9999) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,12 Prozent am Vortag auf 1,20 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,40 Prozent auf 133,54 Punkte. Der Bund-Future büßte zuletzt 0,18 Prozent auf 150,96 Punkte ein.

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