Die Anleger haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag einen weiteren Dämpfer verpasst. Börsianer verwiesen dabei auf anhaltende Konjunktursorgen und die abwartende Haltung der Investoren vor den geldpolitischen Signalen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag.
Der Dax verlor zunächst rund ein Prozent und erreichte den tiefsten Stand seit Ende Juli. Danach machte das Börsenbarometer mehr als die Hälfte der Verluste wett und notierte zuletzt noch 0,31 Prozent tiefer bei 15.561,90 Punkten. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte büßte 0,08 Prozent auf 35.914,80 Punkte ein. Der EuroStoxx 50 gab um rund 0,5 Prozent nach.
Im Anlegerfokus steht vor allem das Pandemie-Programm (Pepp) der EZB. Auf der Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde geht es um mögliche Hinweise über den Fortgang des Anleihe-Kaufprogramms, das ein Volumen von 1,85 Billionen Euro hat und gemäß bisherigem Stand noch bis mindestens Ende März 2022 laufen soll. Am Vorabend hatte die US-Notenbank in ihrem Konjunkturbericht eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik konstatiert. Auch in den USA steht eine Reduzierung der Fed-Anleihekäufe noch in diesem Jahr im Raum.
Die Aktien von Merck KGaA setzten sich mit einem Kursplus von 1,6 Prozent an die Dax-Spitze und nähern sich damit dem zu Wochenbeginn aufgestellten Rekordhoch von 207,90 Euro. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern setzt sich ehrgeizige Wachstumsziele.
Die Aktien von Henkel und Beiersdorf entwickelten sich in Reaktion auf Analystenstudien gegenläufig. Die Henkel-Anteilsscheine verloren 2,0 Prozent und bewegen sich damit auf dem niedrigsten Niveau seit Mai 2020. Dagegen stiegen die Beiersdorf-Titel um 2,4 Prozent und nähern sich ihrem Jahreshoch bei 108,05 Euro von Anfang August.
Die Papiere von Eckert & Ziegler setzten ihre Rekordjagd fort und gewannen weitere 3,8 Prozent. Die Anteilsscheine von Gerresheimer sanken um 0,4 Prozent. Der Verpackungshersteller hat den Vertrag von Finanzvorstand Bernd Metzner vorzeitig um fünf Jahre verlängerte.