Ein weltweit erstarktes Marktumfeld und die anhaltende Hoffnung im Ukraine-Krieg haben der Erholung des Dax am Mittwoch frischen Schwung verliehen.
Vor der mit Spannung erwarteten US-Leitzinsentscheidung war der deutsche Leitindex bereits kurz nach dem Handelsauftakt weit über die Marke von 14.000 Zählern gesprungen, im Verlauf ging es zeitweise bis auf knapp 14.400 Zähler. Am Nachmittag stand das Börsenbarometer mit Unterstützung der Wall Street mit 2,58 Prozent im Plus bei 14.275,88 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Werte rückte zuletzt um 2,66 Prozent auf 31.162,14 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg noch stärker mit 3,27 Plus auf 3860,23 Zähler.
Am deutschen Aktienmarkt wurde die aktuell starke Kursbewegung insbesondere von den Verliereraktien der letzten Handelstage getragen. Schnäppchenjäger vermutete Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect dahinter. Im Dax standen die seit Wochen gebeutelten Anteile des Kochboxenversenders Hellofresh mit mehr als neun Prozent an der Spitze.
Der Euro zieht an
Banken schlugen sich vor der erwarteten Zinswende auch gut, Deutsche Bank verteuerten sich um knapp fünf Prozent, Commerzbank um fast sieben Prozent. Bei Eon überschatteten die Sorgen der Anleger angesichts etwaiger Russland-Engagements die unerwartet starken Jahreszahlen. Mit einem leichten Minus stellten Eon-Papiere einen der wenigen Verlierer im Dax. Konkurrent RWE verbuchte am Index-Ende einen Abschlag von 0,4 Prozent. Dagegen verziehen Investoren den wegen des Ukraine-Kriegs vorsichtig gesteckten Margenausblick von BMW, die Aktien verteuerten sich um mehr als zwei Prozent.
Auch der Euro zog am Mittwoch an und kostete am Nachmittag 1,0997 US-Dollar, im Tagesverlauf war er zeitweise über 1,10 Dollar gesprungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0991 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Vortag auf 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 140,43 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,27 Prozent auf 161,24 Zähler.