Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Nach dem sehr schwachen August fällt auch der Start in den September für den Dax angesichts weiter zunehmender Konjunktursorgen tiefrot aus. Der Leitindex sackte auf seinen niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Gegen Mittag büßte er 1,28 Prozent auf 12.670,60 Punkte ein. Das Anfang Juli markierte Jahrestief bei 12.391 Punkten rückt näher.

Der MDax büßte am Donnerstag mit minus 2,2 Prozent auf 24.665,56 Punkte sogar noch mehr ein als der Dax, genauso wie der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 mit einem Abschlag von 1,4 Prozent.

Schlechte Stimmung herrschte am Donnerstag zum Beispiel im Chipsektor, weil die USA ihre Streitigkeiten mit China mit Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips von Nvidia verschärfen. Die Restriktionen betreffen Mikroprozessoren, die vor allem bei Anwendungen der künstlichen Intelligenz benötigt werden. Dies strahlte auch negativ auf den Dax-Konzern Infineon mit einem Abschlag von 2,1 Prozent aus. Die Papiere des Branchenausrüsters Aixtron sackten um 2,7 Prozent ab.

Ein besonders großer MDax-Verlierer waren die 3,8 Prozent schwächeren Papiere der Lufthansa. Die Piloten der Fluggesellschaft haben für diesen Freitag einen ganztägigen Streik beschlossen. Auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ließ im Schlepptau kursmäßig Federn mit einem Abschlag von 4,2 Prozent.

Ihrem Abwärtsstrudel nicht entkommen können die Aktien der Shop Apotheke, die mit einem Abschlag von 3,7 Prozent den Turbulenzen beim Wettbewerber Zur Rose folgten. Der Konkurrent nahm bei Kapitalmaßnahmen weniger Geld ein als erhofft, woraufhin seine Papiere zeitweise prozentual zweistellig verloren. Allerdings konnten sie ihr Minus an der Züricher Börse auf 3,8 Prozent reduzieren.

Stärker unter Druck standen die Aktien von Rüstungsunternehmen, darunter Rheinmetall mit einem vierprozentigen Abschlag und Hensoldt mit minus 4,5 Prozent. Bei diesen lösen sich die zunächst hohen Kursgewinne seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter in Luft auf. Rheinmetall fielen erstmals seit März wieder zeitweise unter 150 Euro.

Daneben standen am Donnerstag vereinzelt Analysteneinstufungen negativ im Fokus. Gea wurde vom JPMorgan-Analysten Akash Gupta abgestuft in Erwartung einer verlangsamten Auftragsentwicklung im zweiten Halbjahr. Daraufhin rutschten die Papiere um 6,2 Prozent ab. Bei Hapag-Lloyd gab es mit HSBC das nächste Analysehaus, das pessimistischer wird. Hier büßten die Papiere neun Prozent ein.

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