Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Der Dax hat am Montag seinen starken Jahresstart mit etwas gebremstem Schwung fortgesetzt. Gegen Mittag gewann er 0,20 Prozent auf 15.117,40 Punkte. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Zuwachs auf 8,6 Prozent, der Leitindex steht derzeit so hoch wie kurz vor der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar 2022. Experten halten nun einige Gewinnmitnahmen für denkbar.

Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es zuletzt um 0,08 Prozent auf 28.277,53 Punkte hoch. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone notierte kaum verändert. Impulse dürften am Montagnachmittag rar sein: Die Agenda gibt in Deutschland wenig her. Zudem wird in New York wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Das Risiko einer Korrektur steige, wenn es innerhalb kurzer Zeit zu einem derartigen Anstieg kommt, schrieben die Experten der Helaba in ihrem Tagesausblick. Außerdem sei bereits viel Positives in den Kursen enthalten. Zwar würden die Konjunktursorgen kleiner und es werde auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus durch die Notenbanken spekuliert, doch passe dies nur zusammen, wenn der Inflationsdruck deutlich und dauerhaft nachlasse.

Im Fokus am Markt standen die Papiere von Covestro mit stärkeren Kursschwankungen und einem Plus von zuletzt 2,2 Prozent. Hohe Abschreibungen rissen den Kunststoffkonzern 2022 überraschend in die roten Zahlen. Experten zufolge hatte sich aber schon angedeutet, dass Covestro seine Prognose für den operativen Gewinn nicht mehr erreichen kann. Zudem hoffen die Anleger darauf, dass das Unternehmen nun das Schlimmste erst einmal hinter sich hat.

Den Papieren des Kochboxenkonzerns Hellofresh machte ein negativer Analystenkommentar zu schaffen. Sie verloren als Schlusslicht im MDax fast sechs Prozent, nachdem Exane BNP sie abgestuft hatte.

Die Papiere von Hypoport gewannen im SDax der kleineren Werte ungeachtet von als schwach beurteilter Transaktionszahlen 8,7 Prozent. Der Finanzdienstleister bekam wegen steigender Zinsen und Wirtschaftsrisiken die gesunkene Immobiliennachfrage im Schlussquartal 2022 zu spüren.

Laut Warburg Research dürfte der Immobilienmarkt nun aber allmählich die Talsohle erreicht haben. Der europäische Immobiliensektor insgesamt war auch am Montag gefragt mit plus 1,3 Prozent. Im Dax gewannen Vonovia 1,6 Prozent, im MDax verteuerten sich Aroundtown und LEG um jeweils an die vier Prozent.

Für die Anteile des IT-Dienstleisters Kontron ging es nach Aussagen zu 2022 und einem Ausblick auf 2023 um gut sieben Prozent hoch. Kontron rechnet im laufenden Jahr mit einem Gewinnsprung.

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