Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag an den freundlichen Ausklang der Vorwoche angeknüpft. Im Schlepptau der deutlichen Kursgewinne an der Wall Street ging es für den Dax am Schluss um 0,79 Prozent auf 12.209,48 Punkte nach oben. Damit konnte sich der deutsche Leitindex zum Start in den neuen Börsenmonat Oktober weiter stabilisieren.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen beendete den recht ruhigen Feiertagshandel hierzulande mit einem noch deutlicheren Aufschlag von 1,34 Prozent auf 22.670,64 Zähler.

Nach dem schwachen September und einem Kursrückfall von fast einem Viertel seit Jahresbeginn im Dax setzen einige Anleger nun offenbar auf eine Erholung im Schlussquartal. Das letzte Viertel im Jahr gilt für gewöhnlich als die stärkste Börsenphase des Jahres. Auch in den USA waren zu Wochenbeginn Schnäppchenjäger unterwegs, womit Beobachter die starke Kursreaktion dort begründeten. Auch gaben schwache US-Konjunkturdaten den Hoffnungen am Markt auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed wohl neuen Auftrieb. Das gab auch den europäischen Börsen Rückenwind: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Montag um 0,7 Prozent zu. Etwas moderater fielen die Gewinne an den Nationalbörsen in Paris und London aus.

Hierzulande zählten am Montag vor allem Werte aus dem Chemiesektor zu den Anlegerlieblingen, die im Zuge der Energiekrise schon länger unter Druck stehen: Werte wie BASF und Covestro im Dax und Lanxess im MDax erholten sich weiter von ihrer jüngsten Talfahrt mit Gewinnen von mehr als drei bis mehr als fünf Prozent. Aktien des Laborausrüsters Sartorius kletterten an der Dax-Spitze um 5,4 Prozent nach oben.

Mit konkreten Nachrichten standen derweil RWE angesichts einer Milliardenübernahme im Fokus. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Energiekonzern das US-Unternehmen Con Edison Clean Energy Businesses schluckt, einen Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern. Finanziert wird der 6,8 Milliarden US-Dollar teure Zukauf mit einem Konstrukt, das den Staatsfonds von Katar perspektivisch zum größten Aktionär macht. RWE-Titel gingen mit einem Plus von knapp zwei Prozent aus dem Handel. Analysten werteten den Zukauf positiv. Die Titel von Konkurrent Eon gewannen sogar 2,8 Prozent.

Anteile von United Internet legten nach einer angehobenen Gewinnprognose um mehr als drei Prozent zu, ähnlich war der Kursaufschlag bei der Mobilfunktochter 1&1. Beide Papiere hatten erst in der vergangenen Woche den tiefsten Stand seit 2013 erreicht. Die neue und höhere Prognose für den Betriebsgewinn von United Internet geht allerdings nicht auf optimistischere Umsatzerwartungen zurück. Vielmehr führt der stockende Netzaufbau bei 1&1 zu weniger Investitionsaufwendungen.

Für Kursausschläge sorgten ansonsten Analystenstudien. Die Anteilscheine des Großhandelskonzerns Metro etwa sackten als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax um fast acht Prozent ab, nachdem die Baader Bank sie abgestuft hatte und nun mit «Reduce» eher zum Verkauf empfiehlt.

Der Euro legte im Abendhandel zu und kostete zuletzt 0,9808 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9764 (Freitag: 0,9748) Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 1,0241 (1,0258) Euro gekostet.

Wegen des Tags der Deutschen Einheit veröffentlichte die Bundesbank am Montag keine Informationen zur Umlaufrendite am Rentenmarkt und zum Rentenindex Rex. Der Bund-Future zog um 2,10 Prozent auf 141,17 Punkte an.

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