Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Inflationsprognosen und ein neuer Schachzug des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben am Mittwoch die Aktienkurse belastet. Der Dax verlor 1,31 Prozent auf 14.283,65 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab um 1,17 Prozent auf 31.541,85 Zähler nach.

Am Vormittag hatten schon neue Inflationsprognosen für Verluste gesorgt. Das Ifo-Institut rechnet in Deutschland für 2022 mit einer Inflation zwischen 5,1 und 6,1 Prozent. Das wäre die höchste Rate seit 1982. Auf die Stimmung drückten zudem Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach «feindliche Staaten» Erdgas künftig mit Rubel bezahlen sollen.

Das betrifft Kunden in Deutschland und anderen EU-Staaten. Präsident Putin wies die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. «Putin sendet damit zunächst einmal ein politisches Signal», sagte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. «Letztlich handelt es sich wohl um eine Retourkutsche auf die verhängten Sanktionen des Westens.»

Starke Kursänderungen gab es vor allem bei den Nebenwerten. So brachen die Aktien von LPKF um fast 19 Prozent ein. Der Laserspezialist strich nach einem Verlust im vergangenen Jahr kurzerhand die Dividende. Zweitgrößter Verlierer hinter LPKF im SDax der kleineren Werte waren Auto1 mit einem Verlust von gut 12 Prozent. Anleger reagierten allergisch auf Investitionen des Online-Autohändlers, die zulasten der Profitabilität gehen könnten.

Nach der jüngsten Erholung kamen die Papiere von Delivery Hero mit minus 6,3 Prozent wieder deutlich unter die Räder. Mit einem Verlust von gut 60 Prozent sind sie schwächster Wert im Dax im laufenden Jahr. Mit Hellofresh und Zalando standen zwei weitere ehemalige Profiteure der Pandemie am Mittwoch unter Druck.

Die Anteilsscheine der Indus Holding sanken um 2,6 Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft äußerte sich vorsichtig zum laufenden Geschäftsjahr. Aktien von K+S stiegen an der Spitze des MDax um 4,4 Prozent. Analysten rechnen wegen des Krieges in der Ukraine mit hohen Kalipreisen noch bis 2023.

Europaweit zeigten sich die Börsen schwach: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,45 Prozent auf 3869,22 Punkte. Auch der französische Cac 40 geriet unter Druck, während sich die Verluste des FTSE 100 in London in Grenzen hielten.

Der Euro bewegte sich nur wenig und kostete zuletzt 1,1005 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0985 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9103 Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,34 Prozent am Vortag auf 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 139,56 Punkte. Der Bund-Future gewann am Abend 0,35 Prozent auf 159,95 Zähler.

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