Die DAX-Kurve im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer wird neu aufgestellt: 40 statt bisher 30 Konzerne sollen künftig im Deutschen Aktienindex – kurz Dax – notiert sein.

Welche Unternehmen in die erste Börsenliga aufsteigen, gibt die Deutsche Börse am Freitagabend (22.00 Uhr) bekannt. Erstmals wird der Dax-Kurszettel dann am 20. September 40 Laufnummern haben.

Die Vergrößerung des Dax hatte die Deutsche Börse im vergangenen Jahr beschlossen. Im Gegenzug schrumpft der MDax der mittelgroßen Werte wieder von 60 auf 50 Unternehmen. Die Zusammensetzung des Dax soll künftig zweimal statt nur einmal jährlich regulär überprüft werden.

Nur noch profitable Unternehmen

Neu aufnehmen in den Dax will die Deutsche Börse künftig nur noch profitable Unternehmen. Wer Mitglied werden will, muss mindestens auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den vorhergehenden beiden Geschäftsjahren profitabel gewesen sein. Pleitekandidaten und Konzerne, die ihrer Pflicht zur fristgerechten Veröffentlichung von Zwischenberichten nicht nachkommen, sollen nichts mehr in der ersten deutschen Börsenreihe verloren haben.

Damit zog der Frankfurter Marktbetreiber Konsequenzen aus Lücken im alten Regelwerk. Aufgeschreckt hat die Börse der Wirecard-Bilanzskandal. Der Zahlungsdienstleister hatte sich trotz milliardenschwerer Luftbuchungen, die im Sommer 2020 aufflogen und sich zu einem der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte auswuchsen, noch über Monate im Dax halten können. Nachfolger von Wirecard im Dax wurde der Essenslieferant Delivery Hero und damit ein Unternehmen, das seit seiner Gründung 2011 im laufenden Geschäft noch nie Geld verdient hat.

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