Die Skulpturen von Bulle und Bär stehen vor der Deutschen Börse in Frankfurt am Main. Der Börsenbetreiber hat im vergangenen Jahr glänzend verdient. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Frank Rumpenhorst/dpa)

Reger Handel an den Finanzmärkten, die Kapriolen beim Gaspreis, höhere Zinsen und Zukäufe haben die Deutsche Börse auf Rekordkurs gehalten. Der Marktplatzbetreiber verdiente im vergangenen Jahr so viel wie noch nie. Unter dem Strich zog der Gewinn um fast ein Viertel auf knapp 1,5 Milliarden Euro an, wie das im Dax notierte Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Der Gewinnanstieg geht auf deutlich bessere Geschäfte in allen wichtigen Bereichen zurück.

Bei den Erträgen verzeichnete der Konzern einen Anstieg um 24 Prozent auf 4,34 Milliarden Euro. Die Dividende soll um 13 Prozent auf 3,60 Euro je Aktie erhöht werden. Erträge und Gewinn fielen damit etwas besser aus, als Experten erwartet hatten. Das Dividendenplus blieb dagegen etwas hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

«Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir nicht nur unsere Prognose klar übertroffen, sondern auch die Ziele unserer Wachstumsstrategie Compass 2023 ein Jahr früher erreicht», sagte Konzernchef Theodor Weimer. «Wir sind weiter kräftig strukturell gewachsen. Und der erhöhte Absicherungsbedarf unserer Kunden sowie steigende Zinsen haben zu deutlichem zyklischen Rückenwind geführt.»

«Auch im laufenden Jahr rechnen wir, trotz der erwarteten Abschwächung der Konjunktur, mit weiterem Wachstum unseres Geschäfts», sagte Weimer. Die Kernsäule unserer Strategie wird dabei nach wie vor strukturelles Wachstum sein, ergänzt um Übernahmen (M&A), wo strategisch und finanziell sinnvoll. Zudem erwarten wir in der neuen Ära der Geldpolitik weitere zyklische Impulse.» Weimer leitet den Konzern seit Anfang 2018 und hat ihn nach den Turbulenzen unter seinem Vorgänger Carsten Kengeter in ruhigeres Fahrwasser und neue Dimensionen geführt.

Weimer erwartet Ertragswachstum von bis zu acht Prozent

Konkret rechnet Weimer damit, dass die Erträge 2023 auf 4,5 Milliarden bis 4,7 Milliarden Euro klettern. Das wäre ein Anstieg von bis zu acht Prozent und damit deutlich weniger als zuletzt. Dies ist aber angesichts des rasanten Wachstums im vergangenen Jahr keine Überraschung.

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet der Manager einen Anstieg auf 2,6 Milliarden Euro bis 2,8 Milliarden Euro und damit bis zu elf Prozent mehr als 2022. Im vergangenen Jahr legte der operative Gewinn wie die Erträge auch um 24 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu.

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