Ein Auto durchläuft die Verbindung von Fahrwerk, Motor und Antriebsstrang mit der Karosserie. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im September stärker als erwartet ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat stieg die Gesamtherstellung um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings war die Produktion im August mit einem Rückgang von 1,2 Prozent (zunächst minus 0,8 Prozent) stärker als zunächst ermittelt gesunken.

Im Jahresvergleich stieg die Produktion im September um 2,6 Prozent. Hier war ein Zuwachs von 2,0 Prozent erwartet worden.

«Die Produktion ist nach wie vor durch die hohe Knappheit an Vorprodukten beeinträchtigt», schrieb das Statistische Bundesamt. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltende Verwerfungen durch die Corona-Krise führten nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge.

«Produktion dürfte im Trend weiter fallen»

Ökonomen schauen trotz des Anstiegs eher skeptisch auf die weitere Entwicklung. «Die Industrie zehrt von ihren großen Auftragsbeständen, so dass die auch aus dem Ausland schwache Nachfrage noch nicht auf die Produktion durchschlägt», kommentierte Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank. «Allerdings dürfte die Produktion in den kommenden Monaten im Trend weiter fallen, da die massiv gestiegenen Energiepreise die Produktion vieler Produkte unrentabel machen.»

So sank in den energieintensiven Industriezweigen die Produktion entgegen der Entwicklung in der Industrie insgesamt um 0,9 Prozent. Im Vorjahresvergleich gab sie sogar um 9,7 Prozent nach.

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