Für Kapitänin Alexandra Popp und ihr Team geht es jetzt ins EM-Finale. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Nick Potts/PA Wire/dpa)

Nach dem mitreißenden Einzug von Kapitänin Alexandra Popp und ihrem Team ins EM-Finale will nun auch der Bundeskanzler die deutschen Fußballerinnen live im Stadion sehen und anfeuern.

«Das war eine großartige Leistung», schrieb der SPD-Politiker nach dem 2:1 (1:1) der DFB-Frauen gegen Frankreich am Donnerstagabend in Milton Keynes auf Twitter. «Ich freue mich darauf, nach London zu fahren und das deutsche Team im Traumfinale gegen die Gastgeberinnen aus England im Wembley-Stadion zu unterstützen.»

Als Matchwinnerin Popp nach dem Abpfiff und vielen Jubelszenen am Spielfeldrand als beste Spielerin der Partie mit einem kleinen blauen Pokal ausgezeichnet wurde, da stürmten noch einmal ihre Mitspielerinnen johlend auf die 31-Jährige Wolfsburgerin zu – so wie zuvor bei ihren beiden wuchtigen und so wichtigen Toren.

Popp: «Unfassbar glücklich» und «unglaublich stolz»

Popp war am Ende nur noch «unfassbar glücklich» und «unglaublich stolz». Mit ihrem fünften und sechsten Turniertreffer zog sie mit der Engländerin Beth Mead gleich. So geht es in Londons legendärem, mit rund 90 000 Zuschauern längst ausverkauften Stadion am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) auch um die Torjägerinnenkrone.

«Es wird ein großartiges Fußball-Fest, es ist ein Klassiker», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

«Um ehrlich zu sein, kann ich es gar nicht in Worte fassen. Wir haben wieder eine Wahnsinnspartie gespielt», sagte Popp nach einem leidenschaftlichen Halbfinale gegen die nun weiter titellosen Französinnen. Der Rekord-Europameister aus Deutschland darf hingegen auf den neunten Triumph hoffen. Mit so «einer Vorfreude, so einem Bock auf ein Finale – etwas Besseres gibt es nicht», sagte Popp, die nach einer Knorpelverletzung im Knie erst Anfang des Jahres ihr Comeback in der Bundesliga gegeben hatte und im April erstmals wieder für die deutsche Auswahl spielte.

Voss-Tecklenburg: «Verdienter Sieg»

Voss-Tecklenburg saß nach dem Abpfiff mit glänzenden Augen in der Pressekonferenz. «Es war mega anstrengend, sehr, sehr spannend und ein verdienter Sieg für uns», sagte sie. Vor 27 445 Zuschauern hatte die DFB-Auswahl zwar durch ein unglückliches Eigentor von Keeperin Merle Frohms (44. Minute) den ersten Gegentreffer überhaupt im Turnier kassiert. Doch Popp ließ ihrem ersten Führungstreffer (40.) einen zweiten (76.) folgen. «Überragend geköpft mal wieder», lobte die erneut starke Mittelfeldabräumerin Lena Oberdorf. «Einfach ein Biest da vorne drin.»

Die so gepriesene Olympiasiegerin von 2016 verwies aber bei allen Fragen immer wieder auf ihre Mitspielerinnen. «Ich bin schon seit zehn Jahren bei der Frauen-Nationalmannschaft dabei und so einen Teamspirit, so ein Teamgefüge habe ich ganz ehrlich noch nie erlebt», erklärte Popp.

«Mit dem Abpfiff kamen gleich die Freudentränen, das ist einfach ein unglaubliches Gefühl», sagte Torhüterin Merle Frohms, die nach der Pause noch dreimal beherzt eingreifen musste, um das 2:2 zu verhindern.

Von Ulrike John, dpa

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