Eckart von Hirschhausen will mehr Zeit für seine Stiftung und den Klimaschutz haben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Der Kabarettist und Arzt Eckart von Hirschhausen beendet seine Bühnenkarriere, um mehr Zeit für seine Stiftung und den Klimaschutz zu haben.

«Ich bin nicht mehr der Gleiche wie vor zehn Jahren und die Welt ist auch nicht mehr die Gleiche wie vor zehn Jahren», sagte von Hirschhausen der Deutschen Presse-Agentur. Er verschiebe immer wieder Akzente in seinem kreativen Tun und sei ein neugieriger Mensch. «Ich will den relevantesten Beitrag leisten zur Gesunderhaltung von Mensch und Erde. Dafür möchte ich mit meiner Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ mehr Zeit haben.»

Man denke schnell, Künstlerleben sei Freiheit pur, sagte der 55-Jährige. «Aber de facto ist man ja auf zwei, drei Jahre im Voraus verplant. Wenn ich Bühnenprogramm mache, kann ich keinen Sonderurlaub machen.» Er sei zurzeit etwa nicht in Ägypten auf der Weltklimakonferenz, da er Termine auf seiner Tour habe. «Ich kann im Moment an ganz vielen Sachen, die mich wahnsinnig interessieren und wo ich einen Beitrag leisten könnte, oft nicht teilnehmen, weil ich da verplant bin.»

Letzte Chance, Hirschhausen live zu sehen

Die letzte Möglichkeit, von Hirschhausen live auf der Bühne zu sehen, haben seine Fans am 29. März 2023 in Dreieich in der Nähe von Frankfurt. Danach sind 35 Jahre Bühnenleben erst einmal Geschichte. «Das heißt, ich hab mehr Leben auf der Bühne verbracht als mit anderen Dingen», sagte der Moderator. Insgesamt sei er in mehr als 1000 Shows für mehr als eine Million Menschen aufgetreten. «Diese Zeit auf der Bühne, ich liebe das. Es gibt nichts, wo ich freier oder glücklicher bin», sagte er. «Ich glaube auch, es ist das Beste, was ich kann. Ich habe da aber auch alles erreicht, was man sich wünschen darf.»

Von Hirschhausen, der in Frankfurt geboren und in Berlin aufgewachsen ist, entdeckte früh sein Unterhaltungstalent. «Ich fing schon als Jugendlicher an, mit Zaubershows auf Kindergeburtstagen, ich hab mit 17 mein Studium dann mitfinanziert durch Pantomime in Fußgängerzonen», erinnert er sich. «Zum Glück gibt es aus dieser Zeit keine Videos. Heute wäre das 30 Sekunden später im Netz. Da habe ich viel ausprobieren können, was mir später geholfen hat, angstfrei vor Menschen zu stehen.»

Dieses Talent möchte er nun nutzen, um sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen. «Wir Menschen lassen uns sehr gerne ablenken von der Realität und übertreffen uns gegenseitig im Nicht-Hingucken», sagte er. Klimaschutz sei Gesundheitsschutz. Wir müssten nicht das Klima retten – sondern uns. «Wenn jemand nach einem schweren Unfall in die Notaufnahme kommt, schaut man auch erstmal nach Herz-Kreislauf und Hirn, nicht nach Fußpilz. Und wir haben gerade einen planetaren Notfall.»

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