Menschen gehen an einem Rabattschild vorbei. Viele Verbraucher in Deutschland halten sich zu Jahresbeginn aus Skepsis über die wirtschaftliche Entwicklung weiter zurück. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Arnold/dpa)

Der deutsche Einzelhandel hat im März einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erlöse preisbereinigt (real) um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Der Rückgang folgte auf einen Anstieg um 0,1 Prozent im Februar. Seit Jahresbeginn habe der Einzelhandelsumsatz insgesamt stagniert, erklärten die Statistiker. Gegenüber März 2021 fielen die Umsätze um 2,7 Prozent.

Nominal, also inklusive Preissteigerungen, legten die Umsätze sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich deutlich zu. Das Bundesamt erklärte die Differenz zu den realen Erlösen mit den hohen Preiszuwächsen im Einzelhandel. Die Inflation ist schon seit längerem ungewöhnlich hoch.

Im Lebensmittelhandel stieg der Umsatz zum Vormonat real um 2,9 Prozent. Gemessen am Vorjahresmonat ging er aber um 5,4 Prozent zurück. Hamsterkäufe wegen des Ukraine-Kriegs betrafen laut der Statistiker zwar einzelne Waren wie Mehl und Speiseöl, hatten jedoch keine deutlichen Auswirkungen auf die gesamte Branche. Der Erlös im Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sank um 8,4 Prozent zum Vormonat, während Tankstellen preisbereinigt 11,5 Prozent weniger einnahmen, wohl weil sich Verbraucher angesichts rasant gestiegener Kraftstoffpreise weniger tankten. Der Internet- und Versandhandel schrumpfte um 7,7 Prozent.

Die Verbraucherstimmung habe sich nach dem Krieg in der Ukraine weiter eingetrübt, erklärte der Handelsverband Deutschland (HDE). Das HDE-Konsumbarometer sei im Mai den sechsten Monat in Folge gefallen und habe ein Allzeit-Tief erreicht.

Von