Zwei Drittel der Haushalte in Deutschland sind inzwischen in der Lage, digital Radio zu hören. Das geht aus dem Digitalisierungsbericht der Medienanstalten hervor, der am Montag in Berlin veröffentlicht wurde.
Dabei hat knapp die Hälfte der Menschen (48,9 Prozent) Zugang zu einem Webradio, 30,4 Prozent können via DAB+ digital Radio empfangen. Digitales Kabel und Satellit spielen mit 10,4 Prozent und 12,2 Prozent dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Während beim Webradio vor allem das Smartphone und Personal Computer genutzt werden, dominieren bei den speziellen Radiogeräten die Empfänger mit DAB+. Zu Hause und im Auto wurden 21,7 Millionen DAB+-Empfänger gezählt. Mehr als jeder vierte Haushalt (27 Prozent) empfange inzwischen DAB+. Damit liege die Anzahl der Haushalte, in denen DAB+ empfangen werden kann, erstmals bei über 11 Millionen.
Befürworter von DAB+ verweisen auf eine größere Sendervielfalt und bessere Klangqualität. Die digitale Hörfunkverbreitung benötigt außerdem nur zehn Prozent der UKW-Sendeleistung.
Vor allem Vertreter von privaten Hörfunkveranstaltern wehren sich gegen eine UKW-Abschaltung zugunsten von Internetradio und DAB+, auch weil sie Einbrüche in der Reichweite für ihre werbefinanzierten Programme und hohe Umstellungskosten befürchten.
Mit der gestiegenen Reichweite und den im Vergleich zu UKW geringeren laufenden Übertragungskosten wird DAB+ zugleich für private Radioveranstalter immer interessanter. So startete im vergangenen Jahr eine zweite bundesweite Digitalradio-Plattform («Bundesmux»), die von dem Konsortium «Antenne Deutschland» betrieben wird.
UKW-Radios sind in fast allen Haushalten vertreten (97 Prozent). Aber insbesondere im Auto, wo viele Menschen Radio hören, nutzen nur noch 78,8 Prozent der Menschen das Programm via UKW. Hier hatte die Digitalradio-Pflicht für neue Autos vor allem DAB+ einen Schub versetzt.