Aus Protest gegen geplante Umweltauflagen haben Bauern in den Niederlanden Distributionszentren von Supermärkten blockiert. Mit Treckern und Heuballen versperrten sie am Montag an mehreren Stellen im Land die Zufahrten.
Auch einige Häfen wurden von Fischern blockiert, die die Landwirte unterstützen. Dadurch konnten nach Angaben der Reeder die Fähren zu fast allen Wattenmeer-Inseln im Norden nicht auslaufen.
Die Reedereien warnten die Urlauber vor langen Verspätungen. Der Zentrale Verband des Lebensmittelhandels nannte die Blockaden unakzeptabel und warnte vor Versorgungsengpässen in Geschäften.
Die Bauern hatten Aktionen angekündigt und dazu aufgerufen «das gesamte Land lahm zu legen». Auch Flughäfen hatten sich auf Blockaden eingestellt. Dort blieb es zunächst ruhig. Auch auf den meisten Straßen verlief der Verkehr normal. Die Polizei will eingreifen, wenn Demonstranten die Zufahrten zum internationalen Flughafen Schiphol bei Amsterdam sperren wollen.
In den vergangenen Wochen hatten Bauern mehrfach auch gewalttätig gegen die Auflagen zur Reduzierung des Stickstoff-Ausstoßes protestiert. Die Emissionen sollen bei Naturgebieten um mehr als 70 Prozent reduziert werden.
Das wird nach Einschätzung der Regierung zum Aus für etwa 30 Prozent der Vieh-Betriebe führen. Vor allem die Viehzucht ist laut Regierungsangaben für das Stickstoffproblem verantwortlich. Das höchste Gericht des Landes hatte 2019 bestimmt, dass die Stickstoff-Normen nicht länger überschritten werden dürfen.