Die ersten Zahlungen im Rahmen der geplanten Gasumlage sollen frühestens im November bei den Unternehmen ankommen. Das teilte am Montag eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin mit.
Das Kabinett habe am Freitag im schriftlichen Umlaufverfahren den späteren Abschlagszahlungen zugestimmt, hieß es. Ohne diese Änderung wären den Angaben zufolge bereits am 20. September Abschlagszahlungen an die Unternehmen möglich gewesen.
Die Änderungen an der Gasumlage, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kürzlich angekündigt hatte, seien derzeit noch in Arbeit, teilte die Sprecherin außerdem mit. Demnach soll der Kreis der berechtigten Firmen so eingeschränkt werden, dass nur Unternehmen von der Gasumlage profitieren, die wirklich in Not sind.
Seit den Gas-Lieferkürzungen durch Russland müssen Großimporteure die ausgefallenen Liefermengen zu deutlich höheren Preisen einkaufen, um weiterhin etwa Stadtwerke oder große Unternehmen beliefern zu können. Die Umlage soll einen Großteil dieser sogenannten Ersatzbeschaffungskosten ausgleichen. Die Importeure sollen damit vor einer Pleite geschützt werden. Gleichzeitig soll das Energiesystem vor einem Kollaps bewahrt werden.
Die Höhe der Gasumlage beträgt 2,4 Cent pro Kilowattstunde. Alle Gaskunden müssen die Umlage zahlen. Das Geld wird von den Gasversorgern den Kunden in Rechnung gestellt. Die Versorgungsunternehmen leiten es dann weiter an Trading Hub Europe (THE), das für die Organisation des deutschen Gas-Marktgebiets zuständige Unternehmen. THE wiederum leitet die Umlage dann weiter an die berechtigten Gasimporteure.