Nach drei Jahren Corona-Zwangspause hat Altrocker Udo Lindenberg (76) am Dienstagabend in Schwerin seine Live-Tournee «Udopium 2022» gestartet.
Rund 8000 Fans in der ausverkauften Sport- und Kongresshalle feierten ihr Idol, das zwei Stunden lang ein Best of seiner langen Karriere sowie vier neue Titel präsentierte. «Zum ersten Mal auf der Bühne nach drei Jahren Entbehrung, Verzicht und Entzug», rief Lindenberg seinen jubelnden Fans zu. «Das Udopium ist wieder da – endlich!»
Auf dem Tourplan stehen 21 Konzerte bis zum 10. Juli, unter anderem in München, Stuttgart, Köln und Hamburg. Alle sind nach Angaben des Managements bis auf Restkarten ausverkauft.
Zwischen den Songs «Wozu sind Kriege da» mit einem Kinderchor und «Wir ziehen in den Frieden» äußerte sich Lindenberg zum Ukraine-Krieg. «Auch wenn manche sagen, Pazifismus wäre heute naiv: Wir brauchen doch Utopien. Trotz allem Realismus‘, wir dürfen die Utopie niemals aufgeben. Es geht um die Zukunft unserer Kinder, in der Ukraine, in Russland und in Deutschland und überall auf der Welt.»
Die letzten drei Jahre der Corona-Pandemie hätten zu den schlimmsten seines Lebens gehört, bekannte Udo Lindenberg unmittelbar vor Konzertbeginn gegenüber Journalisten. Keine Auftritte, als einziger Gast im Lockdown im Hamburger Atlantic-Hotel, wo Lindenberg wohnt, die Korridore abgedunkelt. Er habe im Lockdown neue Shows entwickelt, sich mit Joggen fit gehalten und viel gemalt. Das Malen ist Lindenbergs zweite Leidenschaft neben der Musik. Seine animierten Zeichnungen flimmerten während des Konzerts über die große Bühnen-Leinwand und illustrierten die Songs.