Das deutsches Publikum entscheidet über das «Lied für Turin». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jörg Carstensen/dpa)

Für den Eurovision Song Contest (ESC) 2022 wird am Ende allein das Publikum über Deutschlands Beitrag bei dem Musikspektakel entscheiden.

Zuschauer und Zuhörer der Dritten Fernsehprogramme und der neun ARD-Popwellen im Radio werden im März einen Tag lang die Wahl zwischen fünf Acts haben, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Wer dafür antritt, wird zwar vorher von einer Jury aus sechs Experten ausgewählt. Das letzte Wort, wer das «Lied für Turin» singt, wird allerdings allein das Publikum haben.

Für den deutschen Vorentscheid waren in jüngster Zeit verschiedene Modelle ausprobiert worden. 2020 und 2021 hatte es für den deutschen Act eine Auswahl durch Jurys ohne Einbindung der Zuschauer gegeben.

Mit der neuen Variante hofft die ARD, Deutschlands Pechsträhne zu beenden. Zuletzt war dieses Jahr in Rotterdam der Hamburger Sänger Jendrik auf Rang 25 und damit auf dem vorletzten Platz gelandet. Beim ESC 2019 (vor einer Corona-Zwangspause) hatte das Duo S!sters mit «Sister» ebenfalls nur den vorletzten Platz erwischt, genauso Levina 2017. Andere waren sogar die absoluten Schlusslichter. Aus der jüngeren deutschen ESC-Geschichte ragen als Lichtgestalten nur Lena (2010 Platz 1), Roman Lob (2012 Platz 8) und Michael Schulte (2018 Platz 4 heraus).

Alle Künstlerinnen und Künstler, die für Deutschland beim ESC 2022 auf der Bühne stehen möchten, können sich ab sofort bewerben. Zu den beteiligten Popwellen gehören Antenne Brandenburg, Bayern 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR 2, SR 1, SWR3 und WDR 2. Fünf Experten dieser Hörfunkprogramme bilden mit der Chefin der deutschen ESC-Delegation, Alexandra Wolfslast, die deutsche ESC-Fachjury. Die Juroren suchen die besten fünf Musik-Acts aus. Diese Kandidaten stellen sich dann mit ihren Songs im Rahmen eines großen «ARD ESC-Tages» dem Votum des Publikums. Der ESC wird am 14. Mai 2022 im italienischen Turin gefeiert.

Nach den Worten von ARD-Unterhaltungskoordinator Frank Beckmann ist der geplante Vorentscheid «ein crossmediales Ereignis, wie es in Deutschland nur die ARD auf die Beine stellen kann. Und am Ende entscheidet ganz Deutschland, wer unser Land in Turin 2022 vertritt.»

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