Der Krieg in der Ukraine ist auch beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) Thema – einen Anlass, die Bühne für politische Statements zu öffnen, sehen die Organisatoren allerdings nicht.
«Vor 66 Jahren haben wir entschieden, diese Bühne frei von politischen Statements zu lassen, und wir würden sie gerne weiter frei davon lassen», sagte ESC-Chef Martin Österdahl am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Turin. Ihm zufolge habe man beim ersten Halbfinale am Dienstag in der norditalienischen Stadt sehen können, dass die Organisatoren dazu auch in der Lage seien.
Jeder Auftritt werde zwar sehr sorgfältig geprobt, erklärte Österdahl weiter. Das Risiko, dass in der Liveübertragung doch ein politisches Statement geäußert werde, bestehe aber immer. Er wolle aber nicht über ein unbekanntes Szenario spekulieren – ebenso wenig wie über einen möglichen Sieg der Ukraine und damit das derzeit vom Krieg betroffene Land als Austragungsort im kommenden Jahr.
Die Ukraine zählt mit ihren Vertretern des Kalush Orchestras und dem Lied «Stefania» bei diesem 66. ESC in Turin zu den Favoriten auf den Sieg. Am Dienstag zogen sie ins Finale am Samstag ein, für das Deutschland mit Malik Harris («Rockstars») bereits gesetzt ist. Im ersten Halbfinale bekundeten einige Künstler mit kleinen Zeichen ihre Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine, direkte Statements auf der Bühne gab es aber nicht.