André Schürrle will sich in diesem Jahr einer der härtesten Herausforderungen im Sport stellen. Der Fußball-Weltmeister, der im Sommer 2020 mit nur 28 seine Profi-Karriere beendet hatte, geht beim Triathlon-Klassiker in Roth an den Start. Das heißt: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dann noch einen Marathon über 42,2 Kilometer.
Als Fußball-Profi in Deutschland, England und Russland
«Challenge Roth, warum bin ich dabei und was sind meine Ziele?», fragt Schürrle in einem Video bei Instagram mit Woll-Wintermütze und Winterjacke, ehe er umgehend die Antwort gibt: «Ich bin dabei, weil ich mir gerade Herausforderungen suche, die mich ans absolute Limit bringen, mental, aber auch physisch.»
Seit dem Ende seiner Fußballer-Karriere im Sommer 2020, in der er unter unterem für Bayer Leverkusen, den FC Chelsea, Spartak Moskau und Borussia Dortmund aufgelaufen war und die Vorlage zum Siegtreffer im WM-Finale 2014 gegen Argentinien gegeben hatte, ist der 57-malige Nationalspieler dem Ausdauer- und Extremsport verfallen.
Halbnackt durch den Schnee
Im Mai vergangenen Jahres startete Schürrle beim Halbmarathon in Berlin, im September trat er dann mit einem dreiköpfigen Team bei einem 100-Kilometer-Lauf in Bad Gastein und lief die letzten 44 Kilometer, im selben Monat absolvierte er in Berlin auch noch den Marathon. Nicht selten macht er auch mal bei eisigen Temperaturen nur mit Wanderschuhen sowie kurzer Hose und Rucksack winterliche Touren – Bergsteigen inklusive.
In Roth wolle er seine Grenzen und sich kennenlernen, um «in wirklich dunkle Momente zu kommen, in denen es schwer wird und ich über meine Limits hinaus muss», sagte der ehemalige Stürmer.
«Alles aus dem Tank holen»
Das Rennen wird in diesem Jahr am 6. Juli am Main-Donau-Kanal gestartet. Nach dem Schwimmen geht es auf eine 90-Kilometer-Radrunde durch Franken, die zweimal zu fahren ist. Gelaufen wird vor allem wieder entlang des Main-Donau-Kanals, die letzten Meter geht es dann durch die jedes Jahr eigens wieder aufgebaute Arena.
3500 Einzelstarterinnen und Einzelstarter sowie 700 Staffeln werden antreten. Schürrle ist dann einer von ihnen. «Ziele sind: Mein Bestes zu geben, dabei zu sein, Vollgas zu geben und ‚Empty the tank‘ – alles aus meinem Tank rausholen, was ich an diesem Tag dabeihabe», sagte er.