Die Prêt-à-Porter-Schauen, die seit Montag in Paris zu sehen sind und noch bis zum 5. Oktober laufen, fühlen sich beinahe an wie vor Corona.
Fast die Hälfte aller teilnehmenden Modehäuser präsentiert wieder physische Shows – so viele wie schon lange nicht mehr. Kenneth Ize gab mit einer überaus farbenfrohen Kollektion den Startschuss für die Fashion Week. Am Dienstagmittag folgte die Show vom Modehaus Christian Dior im Jardin des Tuileries – und die sorgte für weitere besondere Momente.
Die Künstlerin Anna Paparatti hatte dafür ein überdimensionales Spielbrett mit treppenartig angeordneten Feldern entworfen, das auf der Mitte des Laufstegs aufgebaut war. Am Anfang der Show stellten sich die Models dort auf und zogen der Reihe nach ein Feld weiter. Eine originelle Darstellung, die Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri unter das Motto «Il gioco del nonsense» (Spiel des Absurden) stellte.
Für ihre Entwürfe ließ sie sich von ihrem Vorgänger Marc Bohan und den 60er-Jahren inspirieren. So entstand ein für Dior völlig neuer Look: knappe Mini-Röcke und kurze, A-förmig geschnittene Kleider, knallige Farben und feminine Babies-Riemchen-Schuhe.
Auch Mode aus Deutschland war zu sehen. Das in Berlin ansässige Label Ottolinger, das von den beiden Schweizerinnen Christa Bösch und Cosima Gradient geführt wird, zeigte knallenge, asymmetrische Entwürfe, die viel Haut durchblicken ließen. Die Show fand in einem leerstehenden Wohnhaus statt, nicht weit vom Musée d’Orsay. In der kommenden Woche werden weitere physische Shows von großen Modehäusern wie Balmain, Balenciaga oder Louis Vuitton zu sehen sein.