Die rund 40.000 Beschäftigten der deutschen Papierindustrie erhalten mehr Geld. Bei den Verhandlungen in dritter Runde in Sulzbach bei Frankfurt einigten sich die Tarifpartner auf eine einheitliche Erhöhung in allen Gehaltsstufen von 200 Euro, die ab 2023 in zwei Schritten umgesetzt wird. Festbeträge kommen besonders den unteren Gehaltsstufen zugute.
Wie die IG BCE weiter mitteilte, wird zudem eine Schichtzulage um 50 Prozent erhöht und in drei Einmalzahlungen ein Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 3000 Euro gezahlt. Dieser Betrag ist nach den Vorgaben der Bundesregierung steuer- und abgabenfrei.
IG BCE hatte eine Verdoppelung der Durchfahrzulage verlangt
Laut Arbeitgeberverband «Die Papierindustrie» ist im Sinne der Sozialpartnerschaft eine möglichst flexible Auszahlung dieser Sonderzahlung möglich. In diesem Jahr würden noch mindestens 750 Euro ausgezahlt. Für Auszubildende wurden nach Arbeitgeberangaben 1200 Euro zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise vereinbart. Der Tarifvertrag läuft über 24 Monate bis zum 30. September 2024.
Die sogenannte Durchfahrzulage, die Schichtzulage für den Schichtbetrieb, steigt nach Arbeitgeberangaben ab Anfang 2024 von 5,0 Prozent auf 7,5 Prozent. Von der Zulage profitieren Beschäftigte, die im durchgehenden Schichtbetrieb rund um die Uhr tätig sind. Die IG BCE hatte eine Verdoppelung verlangt.
Konkret werden die Entgelte ab dem 1. Januar 2023 um einen tabellenwirksamen Festbetrag von 150 Euro brutto und ab dem 1. April 2024 um zusätzliche 50 Euro brutto erhöht, wie die Arbeitgeber weiter mitteilten.
In den vergangenen beiden Wochen hatten sich laut IG BCE rund 15.000 Branchenbeschäftigte an Warnstreiks beteiligt.