Genija Rykova als Brünhild und Felix Rech als Siegfried in «hildensaga. ein königinnendrama». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Mit der Premiere des Stücks «hildensaga. ein königinnendrama» haben vor dem historischen Kaiserdom in Worms die Nibelungen-Festspiele begonnen.

Auf einer großen Wasserfläche als Bühnenbild näherte sich das Ensemble um Genija Rykova (Brünhild) und Gina Haller (Kriemhild) am Freitagabend in fast drei Stunden Spielzeit dem mittelalterlichen Heldenepos von neuer Seite. In der mystischen Geschichte über Treue und Verrat fragt Autor Ferdinand Schmalz unter anderem, ob eine von Frauen gelenkte Welt eine bessere wäre.

Fast während des gesamten Stücks watet, schwimmt oder taucht das Ensemble durch das Wasser. Die Flusslandschaft diene «als Projektionsfläche und Spiegel zugleich», hieß es. Unter der Regie von Roger Vontobel waren zudem auf der Fassade des Doms spektakuläre Videoprojektionen zu sehen – etwa das Gesicht von Schauspiellegende Mario Adorf (91), der im Kuratorium der Festspiele sitzt.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer unter den Gästen

Unter den Premierengästen war auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. «Die Bereitschaft, sich immer wieder neu zu erfinden, zeichnet die Nibelungen-Festspiele aus. Der beeindruckende Perspektivwechsel hin zu einer Erzählung über die starken Frauen in der Sage stellt dies wieder unter Beweis», sagte Dreyer einer Mitteilung zufolge.

«Mit diesem neuen Blick auf die zwei Frauen, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen und dem Treiben der Männer Einhalt gebieten, die aufbegehren gegen Raub und Betrug, Verrat und Vergewaltigung, zeigen die Nibelungen-Festspiele, wie eine alte Sage auch aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreifen kann», meinte sie.

Unter der Intendanz von Nico Hofmann läuft das Stück bis zum 31. Juli in Worms. Die Organisatoren hoffen auf eine volle Tribüne mit rund 1400 Sitzplätzen pro Abend. Die Festspiele in einer der ältesten Städte Deutschlands finden seit 2002 statt. Das Nibelungenlied um Drachentöter Siegfried und seinen Mörder Hagen gilt als eine der Lieblingssagen der Deutschen.

Von