Die staatlichen Fördergelder für private Ladestationen für Elektroautos sind erschöpft – der Ball liegt nun bei der neuen Bundesregierung.
Seitens der staatlichen Förderbank KfW hieß es am Donnerstag, es sollten keine Anträge mehr gestellt werden. Laufende Anträge seien von dem Stopp nicht betroffen. Im Fördertopf waren insgesamt 800 Millionen Euro, das Programm wurde zwei Mal aufgestockt – zum letzten Mal im Juli um weitere 300 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte aus dem Energie- und Klimafonds.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte bereits vor kurzem mitgeteilt, das Förderprogramm habe einen großen Beitrag für die Elektromobilität in Deutschland geleistet. Mit den rund 800 Millionen Euro seien mehr als 800 000 Haushalte mit einem Zuschuss von 900 Euro beim Kauf und der Installation der Wandladestationen unterstützt worden. Dieser Trend müsse durch die nächste Bundesregierung fortgesetzt werden.
Große Nachfrage nach Ladeinfrastruktur
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, erklärte, das Förderprogramm für private Ladepunkte sei eine wichtige Ergänzung zu den Förderprogrammen für die öffentliche Ladeinfrastruktur. «Die enorme Nachfrage zeigt, wie wichtig der Ausbau der Lademöglichkeiten im privaten Bereich ist. Nun müssen rasch entsprechende Maßnahmen für das Laden am Arbeitsplatz und im gewerblichen Bereich aufgelegt werden.»
Außerdem brauche der Ausbau der Ladeinfrastruktur, auch der Schnelladeinfrastruktur, im öffentlichen Bereich weitere Unterstützung, mehr Koordination vor Ort und mehr Tempo. «Wenn die Menschen das Vertrauen haben, überall laden zu können: zu Hause, am Arbeitsplatz, im Handel und auf den öffentlichen Straßen, wird die Akzeptanz der Elektromobilität weiter steigen.»
SPD, Grüne und FDP befinden sich derzeit in Koalitionsverhandlungen. Mehr Elektroautos gelten als ein Schlüssel dafür, um Klimaziele im Verkehrsbereich zu erreichen. Im Verkehr sind Treibhausgasemissionen in den vergangenen Jahren kaum gesunken.