Der französische Filmemacher Jean-Marie Straub wurde 2017 auf dem 70. Filmfestival in Locarno mit einem Ehrenleoparden ausgezeichnet. Jetzt ist er mit 89 Jahren gestorben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa)

Der französische Filmemacher Jean-Marie Straub ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Rolle in seiner Wahlheimat in der Schweiz, wie Christophe Bolli, der Kommunikationschef von Cinémathèque suisse, dem nationalen Schweizer Filmarchiv, der Deutschen Presse-Agentur in Genf am Sonntag sagte. Er hatte zuvor mit der Witwe von Straub gesprochen.

Straub drehte zahlreiche Filme gemeinsam mit seiner Partnerin Danièle Huillet, die 2006 starb. Die überwiegend linkskritisch-politischen Arbeiten charakterisiert ein unverkennbarer Ansatz: der Verzicht auf das illusionistische und emotionale Potenzial des Kinos. Mit ihrem emotionslosen Stil setzten der 1933 in Metz geborene Straub und die 1936 in Paris geborene Huillet vorzugsweise literarische Vorlagen von Kafka, Böll, Malraux und Hölderlin um. Sie lehnten Kommerz und Konventionen ab, leisteten dem Mainstream-Kino, Hollywood und dem Starsystem Widerstand. Mit der «Chronik der Anna Magdalena Bach» (1968), die Straub bereits zusammen mit Huillet drehte, gelang ihm einer seiner größten Erfolge.

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