Fürstin Charlene hat ihre Koffer am Kap wieder gepackt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Eric Gaillard/REUTERS POOL/AP/dpa)

Schlichtes dunkles Kleid mit Zulu-Perlenbesatz, blonde Bubi-Frisur und dunkler Mundschutz: So verabschiedete sich Fürstin Charlène von Monaco am Sonntagabend von Südafrika, wo sie nach gesundheitlichen Problemen monatelang festgesessen hatte.

«Es war eine herausfordernde Zeit hier, aber zugleich war es auch wunderbar, zurück in Südafrika zu sein», sagte sie auf dem Rollfeld von Durbans King-Shaka-International Airport.

Mit einem Hofknicks nahm sie noch einen Präsentkorb von Würdenträgern der Provinz KwaZulu-Natal in Empfang. Ein letztes Wort des Dankes an die Ärzte, ein Blick nach vorne, wie voller Vorfreude auf ihre Familie – dann bestieg sie den dreistrahligen Privatjet mit dem fürstlichen Wappen neben der Tür.

Es war das Ende einer langen Leidensgeschichte. «Sie ist Gott sei Dank wieder zu Hause», erklärte ihr Vater Mike Wittstock am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Johannesburg mit unüberhörbarer Erleichterung in der Stimme. Ihre Schwägerin Chantell Wittstock, die sie auf dem Flug begleitet hat, bestätigte am Vormittag: «Die Fürstin ist gerade in Monaco gelandet; sie ist guter Laune und ganz aufgeregt, wieder zu Hause zu sein.»

Ursprünglich war sie in das Land am Südzipfel Afrikas gereist, um den Kampf gegen die Nashorn-Wilderei zu unterstützen. Dabei hatte sie ein Naturreservat besucht, in dem Ranger Nashörner zum Schutz vor Wilderern enthornen. Örtlichen Medien hatte sie dann wenig später berichtet, ein vor ihrer Reise durchgeführter kieferchirurgischer Eingriff habe ihre Rückkehr nach Europa in das kleine Fürstentum hinausgezögert. Beim Fliegen in großer Höhe könne sie den Ohrendruck nicht ausgleichen.

Die Mutter der Zwillinge Gabriella und Jacques – des künftigen Fürsten von Monaco – saß in der Küstenprovinz KwaZulu-Natal fest, wo die als Charlene Wittstock geborene Fürstin einst für ihre Karriere als Leistungsschwimmerin trainiert hatte. Selbst ihren zehnten Hochzeitstag verbrachte sie am Kap, wohin sie nach eigenen Angaben noch immer starke emotionale Bindungen hat.

Sie vertrieb sich die Zeit recht pragmatisch mit dem Nähen von Decken für arme Kinder, zeigte sich bei Besuchen ihrer Familie in Khaki-Kleidung im Busch und äußerte sich auch beim Tierschutz zu Wort – ein Thema, das ihr eine Herzensangelegenheit ist. Sie erregte auch landesweit Aufsehen, als sie sich unverhofft unter die Trauernden für einen verstorbenen Zulu-König mischte und ihm den letzten Respekt zollte – eine Geste, die in Südafrika nicht unbemerkt blieb.

Der Langzeitaufenthalt der Fürstin in Südafrika hatte unter anderem in den Sozialen Medien allerdings Spekulationen zu einer möglichen Trennung von Fürst Albert II. sowie zu einer möglichen Rückkehr der Fürstin in ihre alte Heimat genährt. Sie hatte den 20 Jahre älteren Fürsten Albert II. (63) im Jahr 2000 bei einem Schwimmwettkampf kennengelernt, nachdem sie zuvor bei den Olympischen Spielen 2000 für Südafrikas Nationalmannschaft angetreten war.

Charlène (43) beteuerte dagegen immer wieder in Interviews, wie sehr sie ihren Mann und die Kinder vermisse. Das betonte sie auch noch mal vor ihrem Abflug mit dem fürstlichen Falcon-Jet in Durban: «Ich freue mich so sehr auf die Rückkehr …»

Als der Flieger mit dem Rufzeichen 3A-MGA einbog Richtung Startbahn, war noch kurz eine winkende Hand an einem der Fenster zu sehen: das Ende eines unverhofften Afrika-Abenteuers der ganz besonderen Art.

Von Ralf E. Krüger, dpa

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