US-Autor Joe Sacco wird mit dem Geschwister-Scholl-Literaturpreis ausgezeichnet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Mordzinski/Verlag Edition Moderne/dpa)

Der Geschwister-Scholl-Literaturpreis geht in diesem Jahr erstmals an einen Comic-Autor. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung erhält 2021 der US-Autor Joe Sacco für sein Buch «Wir gehören dem Land».

Dies teilten die Landeshauptstadt München und der bayerische Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die den Preis gemeinsam alljährlich vergeben, am Freitag mit. In dem Buch wird die Weltsicht der Dene, eines Volks von Ureinwohnern in Kanada, thematisiert.

Sacco hatte sich den Angaben zufolge zuvor mit seinem «Comic-Journalismus» vor allem als zeichnender Berichterstatter aus Kriegs- und Krisengebieten einen Namen gemacht. Er nehme mit seinen Comics eine rückblickend-historische Perspektive ein. Mit seinem neuen Buch habe er seinen Themenkreis erweitert, hieß es. Unter anderem beschreibe er den Kampf der Ureinwohner gegen die Ausbeutung ihrer Heimat, etwa für die Gewinnung fossiler Brennstoffe.

Der Geschwister-Scholl-Preis wird seit 1980 vergeben. «Sinn und Ziel ist es, jährlich ein Buch jüngeren Datums auszuzeichnen, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben», heißt es in der Mitteilung. Zu den Preisträgern gehörten bisher so namhafte Autoren wie Rolf Hochhuth, Joachim Gauck, Saul Friedländer oder Anna Politkowskaja. Im vergangenen Jahr war die iranisch-amerikanische Autorin Dina Nayeri für ihr Buch «Der undankbare Flüchtling» ausgezeichnet worden.

Joe Sacco: Wir gehören dem Land, Edition Moderne, 2020, 256 Seiten, ISBN: 978-3-03731-198-1

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