Die Kosten für den neuen Bahnhof im Rahmen des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 steigen weiter an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Deutsche Bahn darf aus Sicht der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nicht allein auf den milliardenschweren Mehrkosten für das Großbauprojekt Stuttgart 21 sitzen bleiben.

«Das können wir nicht akzeptieren, weil damit eine zusätzliche Belastung für die Beschäftigten zu erwarten wäre», sagte der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel der Deutschen Presse-Agentur. «Die Bahn kann das nicht alleine tragen. Inwieweit sich auch der Bund und das Land an den Mehrkosten beteiligen, muss verhandelt werden.»

Abschließende Bewertung erwartet

Der Bahn-Konzern wird an diesem Freitag den Aufsichtsrat voraussichtlich über erneut gestiegene Kosten des Bauprojekts informieren. Zuletzt ging es dem Vernehmen nach um einen neuerlichen Anstieg von derzeit 8,2 Milliarden auf inzwischen 9,15 Milliarden Euro. Die EVG hatte die Sondersitzung des Kontrollgremiums des Staatskonzerns gefordert. «Wir erwarten, dass wir mit Blick auf die Mehrkosten eine abschließende Bewertung bekommen», betonte Hommel.

Auch beim Termin der Inbetriebnahme forderte der Gewerkschaftschef eine eindeutige Festlegung. Der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart und die Verbindung nach Ulm war über die Jahre immer teurer geworden. Für die Fertigstellung wird das Jahr 2025 angepeilt. Das Beratungsunternehmen PwC hat zu den Mehrkosten und zum weiteren zeitlichen Ablauf einen Prüfbericht verfasst, der dem Aufsichtsrat am Freitag vorgestellt werden soll.

Unklar ist, wer für die Mehrkosten aufkommen wird. Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP) hatte jüngst betont, die Verantwortung dafür liege aus Sicht des Bundesverkehrsministeriums bei der Deutschen Bahn. Stuttgart 21 sei demnach ein eigenwirtschaftliches Projekt des bundeseigenen Konzerns.

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