In der wieder aufflammenden Debatte um eine Neustrukturierung der Deutschen Bahn hat sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erneut gegen eine Zerschlagung des Konzerns ausgesprochen.
Ein solcher Schritt «würde einen Stillstand bei der Verkehrswende bedeuten», teilte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Martin Burkert der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. «Diese Zeit haben wir nicht. Die Politik muss jetzt die Schiene voranbringen und Geld in die Hand nehmen.»
Die EVG kündigte «massive Proteste» an, sollte eine künftige Ampel-Koalition in der Bundesregierung den Konzern zerschlagen wollen. «Die Trennung ist für uns eine rote Linie», teilte Burkert weiter mit.
Zuvor waren am Freitag im Zusammenhang mit den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP Forderungen nach einer Zerschlagung des Konzerns laut geworden. Unter anderem die Monopolkommission sowie Bahnwettbewerber hatten sich erneut für eine Trennung von Netz und Betrieb ausgesprochen. Medienberichten zufolge treiben Grüne und FDP das Thema in den Verhandlungen über eine künftige Regierung derzeit voran. Die Bahn äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Thema.