US-Schauspieler Ray Liotta ist tot. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Etienne Laurent/EPA/dpa)

Narbige Haut, stechende Augen: Ray Liotta hatte das passende Gesicht für Hollywoods Bösewicht-Rollen. Brillant verkörperte er den Mafioso Henry Hill in dem Gangsterfilm «Goodfellas» (1990) von Star-Regisseur Martin Scorsese. Nun trauert die Filmwelt um den Charakterdarsteller.

Er sei «völlig überraschend» im Schlaf gestorben, teilte Sprecherin Jennifer Allen am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Liotta wurde 67 Jahre alt. Er hielt sich zu Dreharbeiten in der Dominikanischen Republik auf. Über die Todesursache wurde zunächst nichts bekannt.

Kollegen und Fans reagierten bestürzt. Liottas Tod habe ihn «sehr traurig» gemacht, schrieb Robert De Niro in einer Mitteilung. «Er ist viel zu jung, um von uns zu gehen», führte der 78-Jährige weiter aus. «Ich bin völlig erschüttert, diese schreckliche Nachricht über meinen Ray zu hören», schrieb die Schauspielerin Lorraine Bracco auf Twitter. Sie spielte Liottas Leinwand-Ehefrau in «Goodfellas». Das Beste an dem Film war für sie die Zusammenarbeit mit Liotta, würdigte Bracco den Verstorbenen.

«Er war ein wunderbarer Künstler», schrieb Jamie Lee Curtis, Co-Star aus dem gemeinsamen Film «Dominick & Eugene», auf Twitter. «Mein Buddy, mein Freund. Warum so früh?», trauerte Josh Brolin. Komiker Seth Rogen würdigte Liotta als «wahre Legende mit immensem Talent und Würde».

Durchbruch in den 80ern

Seinen Durchbruch in Hollywood hatte Liotta 1986 mit einer Krimi-Komödie. Jonathan Demme holte den Neuling mit Melanie Griffith und Jeff Daniels für «Gefährliche Freundin» vor die Kamera. Alle drei wurden mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht.

Mit dem Mafia-Epos «Goodfellas» (1990) von Regisseur Martin Scorsese schrieb Liotta dann Filmgeschichte. Robert de Niro spielte den Gangsterboss, nicht aber die Hauptrolle. Die ging an Liotta als der Mafioso Henry Hill, der im italienischen Viertel New Yorks aufwächst und über kleine Jobs und erste Verbrechen in der Mafia-Hierarchie aufsteigt. In den Thriller «Cop Land» von Regisseur James Mangold stand Liotta erneut mit De Niro vor der Kamera.

Mit Kevin Costner drehte er «Feld der Träume», mit Harrison Ford das Einwandererdrama «Crossing Over», mit Brad Pitt den Krimi «Killing Them Softly», mit Ryan Gosling das Drama «The Place Beyond the Pines». Im vorigen Jahr war er in dem Mafia-Streifen «The Many Saints of Newark» zu sehen. Der Gangsterfilm erzählte die Vorgeschichte der TV-Serie «Die Sopranos». Anfang Mai verlinkte Liotta auf Instagram einen Filmbericht über ein weiteres Drehprojekt. Für Regisseurin Elizabeth Banks wollte er in «Cocaine Bear» mitspielen.

Liotta konnte auch eine Emmy-Trophäe vorweisen. Den begehrten Fernsehpreis holte er mit einem Gastauftritt in der Ärzte-Serie «Emergency Room».

Aus seiner 2004 geschiedenen Ehe mit der Schauspielerin Michelle Grace hatte Liotta eine erwachsene Tochter. Im Dezember 2020 gab er auf Instagram seine Verlobung mit Partnerin Jacy Nittolo bekannt. «Weihnachtswünsche können wahr werden», schrieb er damals zu einem gemeinsamen Foto des Paares. Er habe um ihre Hand angehalten und sie habe Ja gesagt.

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