Der Musiker Herbert Grönemeyer hat Verständnis für die Protestaktionen vor allem junger Menschen gegen den Klimawandel. «Wir brauchen diese Jugend, die uns wirklich den Marsch bläst, im wahrsten Sinne des Wortes», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Da können wir dankbar sein.»
Grönemeyer sieht die Notwendigkeit für schnelles Handeln. «Es geht darum, dass uns die Zeit wegläuft. Ich weiß selber, wie lange es braucht, bis die Gehirne in ihrer Trägheit – auch mein eigenes – angefeuert werden müssen, um sich endlich einem Thema zu verschreiben.» Auf seinem am Freitag erschienenen Album «Das ist los» befasst sich der Sänger auch mit diesem Thema.
Demonstration für Klima-Volksentscheid
Zahlreiche Musikerinnen und Musiker unterstützen heute in Berlin eine Demonstration für einen Klima-Volksentscheid. Dazu werden etwa 35.000 Menschen erwartet. Ein Bündnis will mit dem Volksentscheid am Sonntag erreichen, dass Berlin bis 2030 und nicht wie bislang vorgesehen bis 2045 klimaneutral wird.
Grönemeyer versteht Reaktionen von Regierenden auf die Proteste nicht. «Wenn eine Regierung, gegen die protestiert wird, beurteilt, ob der Protest angemessen, zielführend ist oder nicht, dann sind wir in einer völlig verdrehten Welt», sagte der Musiker. «Protest muss irritieren, nerven und aufregen. Natürlich findet sie es nicht gut, sonst wäre es ja kein Protest.»