Der Hamburger Hafen rechnet mit spürbaren Konsequenzen der Sanktionen gegen Russland. «Das wird Auswirkungen haben», wie genau könne man aber «finalisiert noch nicht sagen», sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, am Montag. «Wir müssen ehrlicherweise abwarten, welche Unternehmen betroffen sein werden.»
Der Containerverkehr zwischen Deutschlands größtem Seehafen und Russland war nach Angaben der Marketinggesellschaft des Hafens bereits nach 2014 und den Sanktionen wegen der russischen Annexion der Halbinsel Krim um etwa die Hälfte auf rund 300 000 Standardcontainer (TEU) eingebrochen. Deutlich größer als die Containerverkehre sei der Umschlag von Massengut wie Kohle und Holz, sagte der Vorstand der Marketinggesellschaft, Axel Mattern. Zahlen dazu nannte er nicht.
Aktuell gibt es den Angaben zufolge zehn Liniendienste zwischen dem Hamburger Hafen und Russland, sieben davon mit St. Petersburg, die anderen mit Kaliningrad, dem früheren Königsberg. «Wir haben keine Informationen über betriebliche Einschränkungen», hieß es.
Russischen Schiffen droht indes ein Einlaufverbot in Häfen in der EU, wie EU-Beamte am Sonntag in Brüssel bestätigt hatten. Ein Beschluss hierzu steht jedoch noch aus. «Es gibt aktuell noch keine eindeutige Regelung», man rechne aber «in Kürze» damit, sagte der Chef der Hamburger Hafenbehörde HPA, Jens Meier.
Nach Meiers Angaben gibt es aktuell in Hamburg zwar nur sehr wenige Anläufe von Schiffen, die unter russischer Flagge fahren. Bei einem Embargo gehe es allerdings «um die Waren», sagte Meier. Er wies darauf hin, dass Waren mit Ziel Russland nicht zwangsläufig von Schiffen unter russischer Flagge transportiert würden.