Hausdurchsuchung beim finanziell angeschlagenen Reitverband
Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung gab es eine Hausdurchsuchung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Bei der finanziell angeschlagenen Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat es eine Hausdurchsuchung gegeben. Das bestätigte der in Warendorf ansässige Verband. Hintergrund sei eine staatsanwaltliche Untersuchung, «die Verdachtsmomente aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität betrifft», hieß es in einer Verbandsmitteilung.

«Die FN kooperiert in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden und stellt alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung», teilte der Verband mit. Die Staatsanwaltschaft Münster bestätige auf Nachfrage die Durchsuchung. Grund sei ein Anfangsverdacht wegen Untreue nach Vorermittlungen durch die Polizei in Münster nach einer Anzeige, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt der Deutschen Presse-Agentur. 

Bei den Vorwürfen gegen fünf Beschuldigte, die zum Teil noch für den Verband arbeiten, zum Teil aber auch bereits ausgeschieden seien, gehe es um Provisionszahlungen und ein Altersvorsorgesystem. Ob dies aber strafrechtlich relevant ist, sei noch offen. 

Finanziellen Probleme und Rücktritte

Die FN kommt seit dem Bekanntwerden der finanziellen Probleme nicht zur Ruhe. Der Verband hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ein unerwartet hohes Minus verbucht. Statt der geplanten 450 000 Euro beträgt das Defizit 976 000 Euro. Der Finanz-Geschäftsführer musste daraufhin gehen und wehrte sich dagegen juristisch.

Hans-Joachim Erbel trat im Juli als Präsident zurück. Der ebenfalls in der Kritik stehende Generalsekretär Soenke Lauterbach verlässt den Verband zum Ende des Jahres. Nach dem Wirbel um die wirtschaftlichen Probleme hatte der 50-Jährige ursprünglich zum 30. September 2025 gekündigt, geht nun aber deutlich eher.

Von