Fußballtrainer Dieter Hecking sieht die moderne Entwicklung in der wissenschaftlichen Trainerarbeit kritisch. «Vielen Dingen, die wir verwenden könnten, stehe ich eher skeptisch gegenüber. Die Daten, die uns zur Verfügung gestellt werden, schaue ich zwar an, aber ich finde, dass der Umgang mit diesem Material grundsätzlich noch nicht ausgereift ist», sagte der Chefcoach des VfL Bochum der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Es sei oft schwer, die Aussage der Daten und die menschliche Wahrnehmung schlüssig miteinander zu verbinden. «Fußball ist für mich nach wie vor ein einfaches Spiel», sagte Hecking.
«Das wird niemand verhindern»
Dennoch glaubt der 60 Jahre alte Chefcoach, dass die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist. «Ich bin mir schon sicher, dass Dinge wie Spieldaten oder Künstliche Intelligenz immer einflussreicher werden. Das wird niemand verhindern. Ich bin auch gespannt, wann es so weit ist, dass die KI wirklich Einfluss auf das Spiel nimmt», sagte Hecking.
Er selbst werde sich damit wohl nicht mehr beschäftigen müssen. «Ich gehe davon aus, dass ich dann nicht mehr im operativen Geschäft dabei bin, und glaube, dass ich dann auch froh bin, diese Entwicklung nicht mitzumachen», sagte der Bochumer Trainer.
Hecking hat seinen Vertrag beim abstiegsgefährdeten Revierclub für den Fall verlängert, dass der VfL in der Bundesliga bleibt. Dies bedeute aber nicht, dass er im Abstiegsfall auf jeden Fall gehen werde. «Ich glaube einfach, dass es nicht gut wäre, wenn ich mich schon jetzt mit einem Vertrag für die zweite Liga beschäftige», sagte er.