Lin-Manuel Miranda (M), Komponist und Autor des Musicals «Hamilton», steht zusammen mit dem Ensemble beim Schlussapplaus in Hamburg auf der Bühne. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Mit tosendem Applaus im Stehen, anerkennenden Pfiffen und Jubelrufen haben die Besucher des Hip-Hop-Musicals «Hamilton» die Premiere des Stücks in Hamburg gefeiert. Unter den Gästen im Operettenhaus an der Reeperbahn war auch der Schöpfer des preisgekrönten Kult-Musicals aus den USA, Lin-Manuel Miranda.

Die Übersetzer seines Textes hätten einen wunderbaren Job gemacht, sagte der 42-Jährige nach der Vorstellung. «Dieses Team hat zweieinhalb Jahre darauf gewartet, dieses Stück aufführen zu können.» Der Einladung zur Premiere waren auch Dragqueen Olivia Jones, die Schauspieler Jannik Schürmann und Andrea Sawatzki gefolgt sowie Otto Waalkes und die Sänger Alexander Klaws sowie Boris Lauterbach und Björn Warns alias «König Boris» und «Björn Beton» von Fettes Brot.

Hype in den USA

In «Hamilton» geht es um einen der Gründerväter der USA – den Amerikaner Alexander Hamilton. Er hatte sich als karibischer Einwanderer im 18. Jahrhundert ganz nach oben gearbeitet, wurde Adjutant George Washingtons, kämpfte im Unabhängigkeitskrieg gegen die Engländer, entwarf die neue Verfassung und wurde erster Finanzminister der USA.

Das Musical hatte mit seinem Rap und der vorrangig schwarzen Besetzung in den USA einen wahren Hype ausgelöst: «Hamilton» gewann elf Tony Awards, einen Grammy sowie den Pulitzerpreis. An der deutschen Übersetzung haben der Rapper Sera Finale und der Musicalautor Kevin Schroeder drei Jahre lang gearbeitet.

Schöpfer Lin-Manuel Miranda lobte den enorm divers besetzten Cast der deutschen «Hamilton»-Aufführung. «Das ist die internationalste Produktion, die es jemals gab.» Für Miranda ist die Aufführung in Hamburg zudem mit einer zweiten Premiere verbunden. «Das ist das erste Mal, dass ich mein Stück höre und die Worte nicht verstehe.» Dank seiner österreichischen Frau mag der gebürtige New Yorker zwar die Sprache – aber er spreche sie kaum, sagte er. Zumindest aber habe er zuletzt die Worte «Moin Moin» und «Halli Hallo Hallöle» gelernt. «Seitdem gehe ich quasi in jeden Raum und sage da genau diese Worte.»

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