Wegen der Inflation bleibt Arbeitnehmern in Deutschland weniger Geld in der Tasche – trotz deutlich steigender Löhne. Der Anstieg der Verbraucherpreise zehrte Zuwächse auf dem Gehaltszettel im ersten Quartal mehr als auf, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
So legten zwar die Löhne einschließlich Sonderzahlungen in den ersten drei Monaten um 4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum zu. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 5,8 Prozent. Unterm Strich gingen die Verdienste daher preisbereinigt (real) um 1,8 Prozent zurück, wie die Statistiker berichteten.
Nach vielen Jahren des Aufschwungs waren die Reallöhne bereits in der Corona-Krise gesunken. Im vergangenen Jahr fielen sie wegen steigender Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. 2020 hatten die weit verbreitete Kurzarbeit in der Pandemie und gestrichene Jobs zudem zu einem Rückgang der Reallöhne um 1,1 Prozent geführt.
Immer mehr Menschen sorgen sich
Angesichts steigender Preise für Energie und Lebensmittel sorgen sich einer Umfrage zufolge immer mehr Menschen darum, wie sie ihren Lebensunterhalt noch bestreiten können.
Bei der Erhebung im Auftrag der Auskunftei Schufa sagten Anfang Mai 38 Prozent, dass es ihnen zunehmend schwerfallen werde, die Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen. Vier Monate zuvor waren es erst 28 Prozent gewesen.
Um vier Punkte auf 14 Prozent stieg nach der am Montag vorgelegten Umfrage zudem der Anteil der Personen, die wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen müssen, um ihren Lebensstandard zu halten. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) aller Befragten seien in Sorge, dass die Inflation den Wohlstand in Deutschland gefährde.