Die US-Schauspielerin Raquel Welch feierte vor allem in den 60er und 70er Jahren Kino-Erfolge und wurde zu einer der meistfotografierten Hollywood-Schönheiten (Aufnahem vom 14. Januar 1970 in Paris) (Urheber/Quelle/Verbreiter: ---/AFP/dpa)

Ihre freizügige Rolle in dem Steinzeit-Hit «Eine Million Jahre vor unserer Zeit» machte sie in den 1960er Jahren weltbekannt – nun ist die US-Schauspielerin Raquel Welch mit 82 Jahren gestorben. Nach Angaben ihres Managements starb die Hollywood-Schönheit am Mittwochmorgen (Ortszeit) nach «kurzer Krankheit». Ihre «Walk of Fame»-Sternenplakette, die Welch 1996 enthüllt hatte, werde mit Blumen geschmückt, gaben die Betreiber der Flaniermeile bekannt.

Filmschaffende und Fans bekundeten ihre Trauer. «Ruhe in Frieden», schrieb Schauspieler Antonio Banderas (62) auf Twitter. Der Spanier postete vier Fotos der Schauspielerin, mit einem schwarzen Herz-Emoji versehen. «Sie war elegant, professionell und unglaublich glamourös. Einfach umwerfend», zollte Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon (46) auf Twitter Tribut. Sie habe es geliebt, mit Welch für den Film «Natürlich blond» (2001) vor der Kamera zu stehen.

«Wir haben eine wahre Ikone verloren», schrieb Regisseur und Schauspieler Paul Feig in einem Tweet. Der 60-jährige erinnerte an einen gemeinsamen Auftritt 1996 in der Sitcom «Sabrina – Total Verhext!». Sie sei «warmherzig, lustig und ein wahrer Superstar gewesen». Fast seine gesamte Kindheit lang habe er für Welch geschwärmt.

Welch hatte vor allem in den 60er und 70er Jahren Kino-Erfolge und wurde zu einer der meistfotografierten Hollywood-Schönheiten. Den Durchbruch feierte die 1940 in Chicago als Jo Raquel Tejada geborene Schauspielerin in dem Steinzeit-Hit «Eine Million Jahre vor unserer Zeit» (1966) – vor allem dank ihres knappen Fell-Bikinis. Als Höhlenmädchen Loana wurde die damals 26-Jährige über Nacht zum Sexsymbol. Zuvor hatte Welch schon mehrere kleinere Rollen gespielt, danach feierte sie zahlreiche Kino-Erfolge.

Sie drehte mit Hollywoodgrößen wie James Stewart («Bandolero»), Frank Sinatra («Lady in Cement»), John Huston («Myra Breckinridge») und Burt Reynolds («Auf leisen Sohlen kommt der Tod»). Ihr Comedy-Talent bewies sie in dem Film «Die drei Musketiere» (1973), für den sie den Golden Globe als beste Komödien-Darstellerin erhielt. Noch 2017 war sie auf der Leinwand zu sehen – in der Komödie «How to Be a Latin Lover» spielte Welch eine verwitwete Millionärin, die von jüngeren Männern umgarnt wird.

In ihren 2010 veröffentlichten Memoiren («Raquel: Beyond the Cleavage») schaute sie auf ihre ikonische Rolle als das leicht bekleidete Höhlenmädchen Loana in «Eine Million Jahre vor unserer Zeit» zurück. Der Film und die Werbeposter mit Welch im knappen Fell-Bikini hätten ihr Leben auf einen Schlag verändert. Plötzlich sei sie nur noch ein Sexsymbol gewesen. Sie sei ins Rampenlicht katapultiert und über Nacht zu Super-Starruhm gekommen, sagte Welch im Jahr 2010 der «Los Angeles Times». Sie habe das als Chance angesehen, aus der sie das Beste machen sollte.

Die Schauspielerin machte sich in Hollywood auch als kämpferische Streiterin für ihre Rechte einen Namen. In den 1980er Jahren war sie gegen das Studio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) vor Gericht gezogen, nach ihrem Rausschmiss von dem Film «Cannery Row» wegen eines angeblichen Vertragsbruchs. Welch gewann den Prozess gegen das mächtige Studio und erhielt über zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Welch war viermal verheiratet und viermal geschieden. Aus ihrer ersten Ehe stammen zwei Kinder, Sohn Damon und Tochter Tahnee. Die heute 61-jährige Tahnee Welch ist ebenfalls Schauspielerin und spielte in mehreren Filmen mit, darunter «Cocoon» (1985) und «Night Train to Venice» (1993).

Von Christina Horsten und Barbara Munker, dpa

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