Gestiegene Nachfrage, erhöhte Beschaffungs- und Transportkosten sorgen für eine Preissteigerung bei Brennholz und Holzpellets. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christin Klose/dpa-tmn)

Angesichts der weit verbreiteten Ängste um die Gasversorgung sind die Preise für Brennholz und Pellets innerhalb eines Jahres explodiert. Im August waren Brennholz und Holzpellets im Durchschnitt knapp 86 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Dass die Preise ebenso schnell weiter in die Höhe schießen, scheint aber nicht zu befürchten: Weder das Deutsche Pelletinstitut noch der Bundesverband Brennholzhandel rechnen mit einem weiteren exorbitanten Anstieg.

Das Bundesamt gibt den Durchschnitt an, die Teuerung bei Pellets war nach Marktdaten ausgeprägter als bei Brennholz. Die hohen Energiepreise und die Angst vor einer kalten Heizung im Winter hatten in den vergangenen Monaten eine Rekordnachfrage nach Pelletheizungen und dem dazugehörigen Brennstoff zur Folge, Holzöfen und Brennholz waren und sind ebenfalls äußerst gefragt. Konjunktur haben außerdem Online-Betrüger, die nicht vorhandenes Holz gegen Vorkasse verkaufen.

Aussicht auf Preissenkungen

Laut Deutschem Pelletinstitut kostete eine Tonne im September durchschnittlich 763,76 Euro, das waren 222 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Verband geht davon aus, dass ein Plateau erreicht ist, wie eine Sprecherin sagte. Manche Händler hätten in den vergangenen Wochen bereits wieder günstiger verkauft. Der Grund: Viele Kundinnen und Kunden haben ihre Lager inzwischen gefüllt. «Wenn alle Lager gefüllt sind, wird der Preis wieder zurückgehen», sagte die Sprecherin.

Der Brennholzpreis bei seriösen Händlern liege im Schnitt derzeit bei etwa 150 Euro pro Schüttraummeter, sagte Gerd Müller, der Leiter der Geschäftsstelle des Bundesverbands Brennholzhandel – wobei es große regionale Unterschiede gebe. «Ich gehe nicht davon aus, dass das exorbitant weiter steigt.» Beliebtestes Brennholz ist die Buche.

Holz bleibt jedoch weiter Mangelware: «Die Versorgungslage ist weiterhin kritisch», sagte Müller. «Die Händler werden nicht alle Nachfragen von Kunden bedienen können.» In den Vorjahren war Brennholz weitgehend preisstabil. Nach einer Übersicht des Kompetenzzentrums für nachwachsende Rohstoffe in Bayern lag der Durchschnittspreis im Freistaat Anfang 2021 noch unter 70 Euro.

Achtung vor Betrügern

Die Polizei ist unterdessen mit der Fahndung nach Holzbetrügern beschäftigt. So wird etwa in mehreren Fällen beim Polizeipräsidium Niederbayern ermittelt. In den vergangenen Monaten haben Kriminelle dutzendfach Webseiten erstellt, auf denen zum Schein Holz angeboten wird. Die Kunden zahlen, doch geliefert wird nichts.

Der Bundesverband Brennholzhandel hat nach Müllers Worten allein 19 betrügerische Brennholz-Webseiten dokumentiert. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter vorab ganze Portfolios von Fake-Webseiten erstellen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Deggendorf sagte. Sobald eine Seite abgeschaltet wird, geht die nächste online. Auf vielen dieser Webseiten sind demnach französische Kontonummern angegeben. Das Polizeipräsidium appelliert an die Bürger, beim Online-Holzkauf genau hinzusehen.

Von Carsten Hoefer und Alexander Sturm, dpa

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