Ifo-Institut: Firmen wollen Jobs streichen
Ein Arbeiter in der Industrie - dort wollen die Unternehmen besonders stark Jobs abbauen. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Die Unternehmen in Deutschland wollen Jobs abbauen. Vor allem in der Industrie und im Handel neigen die Betriebe derzeit klar dazu, in den nächsten drei Monaten eher Jobs ab- als aufzubauen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. «Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt», sagt Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen.

Konkret liegt das Ifo-Beschäftigungsbarometer derzeit bei 93,4 Punkten. Es tendiert seit mehreren Jahren mit gewissen Schwankungen nach unten, zuletzt sogar ohne diese Schwankungen. Im Januar zeigt es nun eine minimale Erholung um einen Punkt. Treiber dieser Entwicklung ist der Dienstleistungssektor. Hier überwiegen nach einer Verbesserung um 3,4 Punkte im Januar derzeit minimal die Unternehmen mit Einstellungsplänen. Im Tourismus und von IT-Dienstleistern werden laut Ifo neue Mitarbeiter gesucht. Das zog auch den Gesamtindex mit nach oben. 

Industrie leidet besonders

In der Industrie sieht es dagegen sehr viel schlechter aus. Hier liegt der Saldo aus positiven und negativen Meldungen bei minus 22,8 und damit noch einmal schlechter als im Dezember. Die Zahl bedeutet, dass der Anteil jener Unternehmen, die Jobs abbauen wollen um 22,8 Prozentpunkte größer ist als der Anteil derer, die Jobs aufbauen wollen. Hier zeichne sich gegenwärtig keine Erholung ab, hieß es vom Ifo. Auch im Handel ist der Saldo mit minus 15,6 klar negativ. Hier werde aufgrund einer schwachen Kauflaune der Verbraucher weniger Personal gebraucht, hießt es. Auf dem Bau ist die Lage mit minus 3,8 nicht ganz so dramatisch, der bereits angesprochene Dienstleistungssektor ist mit 1,0 sogar minimal im Plus.

Basis des Index sind die Meldungen von rund 9.500 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors zu ihren Beschäftigungsplänen für die nächsten drei Monate.

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