Im Streit über den geplanten Konzernumbau bei Airbus hat die IG Metall dem Flugzeugbauer mit erneuten Warnstreiks gedroht.
Am Mittwoch (11.00 Uhr) will Deutschlands größte Gewerkschaft berichten, wie es in dem seit dem Frühjahr schwelenden Konflikt weitergeht. Zuvor beraten die IG-Metall-Funktionäre und Betriebsräte über den Kurs.
Am Freitag hatte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Daniel Friedrich, die fünfte Gesprächsrunde mit dem deutschen Airbus-Personalchef Lars Immisch abgebrochen. «Die Geschäftsführung verweigert sich erneut einer guten Gesamtlösung und will mit dem Kopf durch die Wand», hatte Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, erklärt.
13.000 Beschäftigte betroffen
Airbus will die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien verkaufen. Das sei der «beste Weg für die Belegschaft in diesem Bereich, der künftig nicht zum Kerngeschäft zählt». Andernfalls drohten harte Restrukturierungsmaßnahmen mit erheblichen Auswirkungen auf die Beschäftigung. Zudem will Airbus die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Insgesamt dürften von den Plänen bei Airbus Operations und Premium Aerotec etwa 13.000 Beschäftigte betroffen sein.
Die IG Metall will eine Aufspaltung verhindern. Mit den Betriebsräten fordert sie Beschäftigungsgarantien an den Standorten bis ins kommende Jahrzehnt. Ihr Verhandlungsführer Friedrich beklagte jedoch: «Egal, ob es um die Zukunft der acht Standorte bei Airbus und Premium Aerotec, die Beteiligung an der neuen Flugzeuggeneration oder die Perspektive der Einzelteilfertigung geht, bei den großen Knackpunkten verweigert sich das Management».