Nach der Corona-Zwangspause gibt es für Musikerinnen und Musiker wieder mehr Auftrittsmöglichkeiten – der Klassik-Starpianist Igor Levit (34) sieht die Lage dennoch zwiespältig.
«Es ist ein bisschen schizophren. Auf der einen Seite ist es natürlich beglückend, wieder Musik machen zu können, dem nachzugehen, was ich liebe. Gleichzeitig war der Preis, den die Menschen auf und auch hinter der Bühne zahlen mussten, ein extrem hoher», sagte Levit im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
«Wenn bei den Auftritten die Auslastung, aus nachvollziehbaren Gründen, sehr gering ist, müssen zum Beispiel Konzerte gedoppelt werden. Und das ist einfach mental grenzwertig.» Für alle, die solche Konzerte möglich machen – Bühnenarbeiter, Agenturen, Veranstalter, Künstler -, sei das sehr schwer. «Insofern war das bisher ein beglückender und zugleich erschöpfender Sommer.»
Auf seinem neuen Album «On DSCH», das am 10. September erscheint, präsentiert Levit zwei anspruchsvolle Klavierzyklen: Dmitri Schostakowitschs «24 Präludien und Fugen op. 87» und die ähnlich monumentale Schostakowitsch-Hommage «Passacaglia on DSCH» des Briten Ronald Stevenson.