Auch jenseits der 64 Jahre sind die Menschen in Deutschland häufiger noch im Job, unter anderem, weil das Renteneintrittsalter stufenweise auf 67 Jahre steigt (Symbolbild). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa)

In Deutschland stehen die Menschen länger im Erwerbsleben als noch vor zehn Jahren. Der Anteil erwerbstätiger Männer und Frauen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren ist von 62 Prozent im Jahr 2012 auf knapp 72 Prozent im Jahr 2021 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Höhere Quoten wiesen innerhalb der EU nur die skandinavischen Staaten Schweden (77 Prozent) und Dänemark (72 Prozent) auf. Der EU-Schnitt stieg im selben Zeitraum um 13 Punkte auf 60 Prozent Erwerbsbeteiligung in dieser Altersgruppe.

Auch jenseits der 64 Jahre sind die Menschen in Deutschland häufiger noch im Job, unter anderem, weil das Renteneintrittsalter stufenweise auf 67 Jahre steigt. In der Gruppe der 65- bis 69-jährigen hatten hierzulande noch 17 Prozent eine Arbeitsstelle im Vergleich zum EU-Schnitt von 13 Prozent. In einigen Staaten Nordeuropas liegt die Quote allerdings deutlich höher, etwa bei bis zu 32 Prozent in Estland. Grundsätzlich sind Menschen mit hoher Qualifikation länger erwerbstätig als solche mit geringer beruflicher Qualifikation.

Weniger junge Arbeitskräfte kommen nach

Nach weiteren Auswertungen des Mikrozensus spiegelt sich die demografische Entwicklung auch in künftigen Mangelberufen wieder. So stiegen innerhalb der zehn beobachteten Jahre die Anteile der Beschäftigten aus der Altersgruppe 55plus beispielsweise in der Pflege von 15 auf 23 Prozent und bei den naturwissenschaftlichen MINT-Berufen von 17 auf 24 Prozent.

Weil weniger junge Arbeitskräfte nachkommen, werden sich bestehende Mangelsituationen verschärfen, erwartet die Statistikbehörde. «Eine höhere Erwerbsbeteiligung älterer Menschen wird jedoch künftig kaum kompensieren können, dass die jüngere Bevölkerung abnimmt und es dadurch deutlich weniger Erwerbspersonen in diesen Altersgruppen gibt», erklärte Arbeitsmarktexperte Frank Schüller.

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