BDI-Präsident Siegfried Russwurm warnt wegen drastisch steigender Kosten für Strom und Gas vor einer Abwanderung mittelständischer Unternehmen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)

Die deutsche Industrie warnt vor gravierenden Folgen der steigenden Strom- und Gaspreise auf die Produktion.

«Die Lage ist so ernst, dass selbst standorttreue mittelständische Unternehmen aus diversen Branchen über eine Verlagerung ins Ausland nachdenken müssen», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, in Berlin.

Der BDI stützt sich auf eine aktuellen Umfrage, an der 418 mittelständische Unternehmen verschiedener Größen, Regionen und industrieller Branchen teilnahmen. Demnach sehen in den gestiegenen Energiepreisen 65 Prozent eine starke und 23 Prozent sogar eine existenzielle Herausforderung. 84 Prozent der Firmen sind der Ansicht, dass die Bundesregierung die weitere Erhöhung der CO2-Preise überdenken und mit flankierende Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen ergänzen sollte.

Russwurm wies darauf hin, dass die Energiekostensteigerungen so hoch seien wie seit der Ölkrise der 70er Jahre nicht mehr. «Rasches politisches Handeln ist gefordert.» Die angekündigte vorgezogene Abschaffung der Ökostrom-Umlage sei richtig, reiche aber nicht aus. «Die Bundesregierung muss bei nationalen Abgaben und Umlagen endlich Tabula rasa machen, etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten», forderte der Industriepräsident.

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